Das
Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold machte es sich zum erklärten Ziel, eine demokratische und republikanische Staatsgesinnung in der Bevölkerung zu verankern. Die nationalsozialistische Gewalt sollte aufgehalten, die
Weimarer Republik geschützt werden. Die Welle dieser Demokratiebewegung ging von Magdeburg aus. Wie keine andere deutsche Großstadt hat sich Magdeburg nach dem Ersten Weltkrieg als
Reformstadt der Moderne neu erfunden.
Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold machte es sich zum erklärten Ziel, eine demokratische und republikanische Staatsgesinnung in der Bevölkerung zu verankern. Die nationalsozialistische Gewalt sollte aufgehalten, die Weimarer Republik geschützt werden. Die Welle dieser Demokratiebewegung ging von Magdeburg aus. Wie keine andere deutsche Großstadt hat sich Magdeburg nach dem Ersten Weltkrieg als Reformstadt der Moderne neu erfunden. Hier gründete sich am 22. Februar 1924 der Reichsbanner-Verband.
Magdeburg als Vorbild im Streit für Freiheit und Republik
Der Domplatz wurde zum Ort großer Kundgebungen. "Das Vorbild Magdeburgs im Streit für Freiheit und Republik in den schwierigen 1920er Jahren sollte den Magdeburgern Ansporn sein, auch in den 2020er Jahren für diese Werte auf die Straße zu gehen", sagt Prof. Dr. Christian Antz vom Kulturdezernat Magdeburg. In Hochzeiten zählte die Organisation bis zu drei Millionen Mitglieder. Das Reichsbanner zeichnete sich durch beachtliche Aufmärsche mit Musikkapellen, Demonstrationen, verbandseigene Produkte und eine intensive Jugendarbeit aus. Ihr Markenzeichen: Die in der Weimarer Verfassung verankerten Reichsfarben Schwarz-Rot-Gold, ein Symbol der deutschen Demokratie und Einheit.
Ausstellung bis zum 25. Juni
Die Ausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand zeigt bis zum 25. Juni im Kunstmuseum beeindruckende Fotos dieser Zeit sowie historische Plakate und Artikel. Mit bewegenden Porträts von Vertretern des Reichsbanners wird die Geschichte erlebbar. Der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand Prof. Dr. Johannes Tuchel: „Es bleibt ein Rätsel, warum diese Millionenorganisation zur Verteidigung der Republik in den letzten Jahrzehnten so wenig wahrgenommen worden ist.“ Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper ist froh, dass im Jubiläumsjahr der Moderne die Wanderausstellung Halt in Magdeburg macht. „Schon immer gingen wichtige Entwicklungen von hier aus. Die Demokratiebewegung des Reichsbanners ist das beste Beispiel für das Engagement der Bürger vor Ort.“
Breites Begleitprogramm
Die
Landeshauptstadt Magdeburg hat gemeinsam mit der
Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt ein Begleitprogramm für die Ausstellung entwickelt. Es wird unter anderem eine
Diskussion zum Thema Polizei geben (
12. April) sowie zum
Frauenwahlrecht (
6. Mai) und dem
Grundgesetz (
21. Mai).
Für Schulklassen werden
kostenfreie Führungen angeboten sowie ein
Leitfaden für Lehrer. Erwachsenengruppen können Führungen in der
Tourist Information buchen (Kontakt:
gruppen@visitmagdeburg.de,
0391 63 601-402).
Die Magdeburger Moderne
Veranstaltungsort
Kunstmuseum Magdeburg Kloster Unser Lieben Frauen
Direktorin:
Dr. Annegret Laabs
Regierungsstraße 4–6
39104 Magdeburg