Weg durch die Geschichte
805
Magdeburg erstmalig urkundlich erwähnt
Magdeburg wird im Diedenhofener Kapitular Karls des Großen als „Magadoburg“ erstmals urkundlich erwähnt. Diese Bezeichnung weist auf ein Grenzkastell hin.
973
Kaiser Otto I. stirbt
Otto der Große stirbt am 7. Mai 973 in Memleben. Im Dom zu Magdeburg findet er neben seiner ersten Frau Editha seine letzte Ruhe. Der heutige Magdeburger Dom ist Ottos Grabkirche.
1188
Das Magdeburger Recht
Das Magdeburger Recht wird durch das Stadtrechtsprivileg von Erzbischof Wichmann reformiert. In der Folge findet das Magdeburger Recht insbesondere in Ost- und Südosteuropa Verbreitung.
1207
Bei einem Stadtbrand zerstört eine Feuersbrunst den ottonischen Dom romanischer Bauart. Bereits zwei Jahre später folgt die Grundsteinlegung für den ersten gotischen Dom auf deutschem Boden.
1524
Reformator Martin Luther – Verfasser der 95 Thesen und entschiedener Gegner des Ablasshandels – predigt in der Johanniskirche. Seine Predigt bewegt Magdeburg dazu, geschlossen zum Protestantismus überzutreten. Im Jahr 1531 unterzeichnet die Stadt die Gründungsurkunde des Schmalkaldischen Bundes zum Schutz der Reformation.
1631
„Magdeburger Hochzeit“
Während des Dreißigjährigen Kriegs wird die Stadt verwüstet, was in die Geschichte als “Magdeburger Hochzeit” eingeht. Kaiserliche Truppen unter General Tilly richten in Magdeburg ein Massaker an. Sie brennen nahezu alle Häuser nieder und hinterlassen überall Schutt und Asche, rund 20.000 Menschen sterben. Von den Überlebenden wagen nur 450 den Neuanfang, eine neue Stadt entsteht auf den Ruinen.
1646
Otto von Guericke wird Bürgermeister
Universalgenie Otto von Guericke wird in das Amt des Magdeburger Bürgermeistersgewählt. Als Naturwissenschaftler wächst sein Bekanntheitsgrad weltweit. Mit dem Magdeburger Halbkugelversuch weist er das Vakuum nach.
1681
Telemann geboren
Der Barockkomponist Georg Philipp Telemann erblickt in Magdeburg das Licht der Welt. Auch seine Kindheit verbringt er dort. Seine erste Oper „Sigismundis” entsteht gegen 1693. Telemann gilt heute als bedeutendster Komponist des 18. Jahrhunderts. Alle zwei Jahre finden zu Ehren des Komponisten die Magdeburger Telemann-Festtage statt.
1702 – 1747
Stärkste preußische Festung
An der Elbe entsteht die stärkste Festung Preußens. Eine doppelte Umwallung, Gräben, Bastionen, Schanzen und Forts prägen das Gesicht der Festung Magdeburg. Ihr Baumeister ist Festungsgouverneur Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau – auch als „Alter Dessauer“ bekannt.
1815
Preußische Provinz Sachsen
Magdeburg wird Hauptstadt der preußischen Provinz Sachsen, die sich aus den Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg und Erfurt zusammensetzt.
1834 - 36
Wagner
Richard Wagner wirkt als Kapellmeister in Magdeburg und lernt hier seine erste Frau Minna Planer kennen.
1886/87
Magdeburg wächst
Die Neustadt mit 29.032 Bewohnern und Buckau mit 17.530 Bewohnern werden eingemeindet.
1896
Gewächshäuser
Die Gruson-Gewächshäuser werden dem Publikum zugänglich gemacht. Die Pflanzen stammen aus dem Besitz von Hermann Gruson.
1921
Stadt des neuen Bauens
Diesen Ruf hat Magdeburg Stadtbaurat Bruno Taut zu verdanken. Kennzeichen des neuen Baustils sind intensive Farben und klar gegliederte Anlagen. Eine Besonderheit stellen die nach englischem Vorbild errichteten Gartenstädte dar. Damit soll die schlechte Wohnungssituation nach dem Ersten Weltkrieg verbessert werden.
1927
Deutsche Theater-Ausstellung findet in Magdeburg statt
Im Rotehornpark findet die Deutsche Theaterausstellung statt. Auf dem Ausstellungsgelände entsteht die Stadthalle Magdeburg als architektonische Perle des neuen Bauens in kürzester Zeit: Grundsteinlegung am 5. Januar 1927, Einweihungsfeier bereits am 28. Mai. Konzerte und Kongresse erfüllen die Stadthalle mit Leben.
1945
Zweite Zerstörung im 2. Weltkrieg
Der Zweite Weltkrieg führte zu Magdeburgs zweiter verheerender Zerstörung. Wir schreiben den 16. Januar 1945, als die Innenstadt nach einem Luftangriff zu 90 Prozent zerstört wird.
1990
Magdeburg wird Hauptstadt Sachsen-Anhalt
Neuanfang in Sachsen-Anhalt: Nach der deutschen Wiedervereinigung wählt der erste Landtag Magdeburg zur Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts.
1999
Gastgeber der 25. Bundesgartenschau
Die 25. Bundesgartenschau wird von der Stadt Magdeburg ausgerichtet. Ein ehemaliges Militärgelände verwandelt sich in ein blühendes Gartenreich, dem heutigen Elbauenpark. Der Elbauenpark ist mit seinen Themengärten und Attraktionen ein beliebtes Ausflugsziel und Aktivpark.
2003
Eröffnung Wasserstraßenkreuz
Ein Traum wird Wirklichkeit: Europas größtes Wasserstraßenkreuz wird nördlich bei Magdeburg eröffnet. Herzstück ist die längste Kanalbrücke Europas, auf welcher der Mittellandkanal die Elbe überquert. Östlich der Elbe mündet der Mittellandkanal in den Elbe-Havel-Kanal. Weitere Teile des Wasserstraßenkreuzes sind das Schiffshebewerk Rothensee, die Sparschleuse Rothensee sowie die Schleuse Hohenwarthe.
2005
1200 Jahre Magdeburg / Einweihung der Grünen Zitadelle
Eine Stadt mit nunmehr 1.200-jähriger Geschichte feiert sich und ihre wechselvolle Vergangenheit. Im Jubiläumsjahr zeigt eine große Ausstellung die Stationen der Stadtgeschichte: „Magdeburg 1200 – Mittelalterliche Metropole, Preußische Festung, Landeshauptstadt“. Im gleichen Jahr öffnet auch die Grüne Zitadelle von Friedensreich Hundertwasser.
2010
IBA-Pfad
Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung beginnt Magdeburg die Elbe als Kultur- und Lebensraum erlebbar zu machen. Auf dem Gelände des ehemaligen Elbbahnhofs ist heute ein attraktives Viertel entstanden, das zum Flanieren einlädt.
2013
Magdeburg erlebt größte Hochwasserkatastrophe
Die größte Hochwasserkatastrophe schlägt buchstäblich über Magdeburg zusammen. Der Höchstpegelstand liegt am 9. Juni bei 7,48 Metern. Normalerweise liegt der Wasserstand der Elbe bei knapp 2 Metern.