Pflanzenwelten für jede Jahreszeit
In den zehn Schauhäusern und den nicht öffentlichen Anzuchtgewächshäusern werden über 4.000 exotische Pflanzenarten und -sorten kultiviert. Jedes der Schauhäuser ist einer Pflanzenfamilie oder einer tropischen oder subtropischen Region gewidmet. Außerdem werden auch einige Tiere, darunter Piranhas, Malawi-Buntbarsche, Chamäleons, Pfeilgiftfrösche und Kaimane gezeigt.
Das Palmenhaus überragt die anderen Häuser, hier haben imposante Palmen Platz. Auf dem Baumkronenpfad kommt man ihren Wipfeln ein Stück näher.
Urzeitlich anmutende Baumfarne und Palmfarne sind im Farnhaus zu sehen.
Wer schon einmal am Mittelmeer oder auf den Kanarischen Inseln war, wird im Mittelmeerhaus alte Bekannte treffen wie zum Beispiel Lorbeer und Drachenbaum.
Das Große und das Kleine Tropenhaus vermitteln einen Eindruck der tropischen Regenwaldflora Asiens, Afrikas und Amerikas. Hier befinden sich auch einige tropische Nutzpflanzen wie Bananenstauden, Kaffeesträucher und ein Kakaobaum. Im Kleinen Tropenhaus befindet sich das Victoriabecken mit der imposanten Riesenseerose.
Zwei kleinere Gewächshäuser beherbergen eine große Vielfalt an Orchideen und Bromelien, auch fleischfressende Pflanzen sind hier zu sehen.
In den Sommermonaten bietet der Innenhof mit dem Telemanngarten mit Zitrusbäumen, Palmen und einem Kräutergarten eine Ruheoase.
Am Ende des Rundgangs befindet sich das Kakteenhaus mit einer großen Fülle von sukkulenten Pflanzenarten, darunter der Schwiegermutterstuhl, dessen ältestes Exemplar schon zu Grusons Lebzeiten in der Sammlung war, sowie riesige Säulenkakteen, Agaven und Wolfsmilcharten.
Geschichtlicher Hintergrund
Schon seit 1896 können die Bürger und Besucher Magdeburgs die Tropen unter Glas erleben.
Der 1821 in Magdeburg geborene Maschinenbauunternehmer Hermann Gruson trug von den 1860er Jahren bis zu seinem Tode 1895 eine sehr umfangreiche Sammlung exotischer Pflanzen zusammen. Besonders interessierten ihn Kakteen und andere Sukkulenten, die Kakteensammlung galt am Ende des 19. Jahrhunderts als eine der bedeutendsten weltweit. Der im Jahr 1886 wissenschaftlich beschriebene Schwiegermutterstuhl wurde ihm zu Ehren Echinocactus grusonii benannt.
Seinem Wunsch entsprechend ging die Pflanzensammlung nach seinem Tode zusammen mit einem Geldbetrag zur Errichtung der Gewächshäuser in das Eigentum der Stadt Magdeburg über. Seitdem wurde die Anlage mehrfach erweitert, umgebaut und renoviert.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gewächshäuser schwer beschädigt. Der Wiederaufbau wurde vorläufig mit der Einweihung des großen Palmenhauses 1986 abgeschlossen. Zwischen 1994 und 2010 wurden schrittweise sieben Schauhäuser saniert. Mit der Fertigstellung des neuen Eingangsgebäudes am Klosterbergegarten im Jahr 2010 sind die Gruson-Gewächshäuser im ursprünglichen Umfang wiederhergestellt.
Weitere Informationen
unter www.gruson-gewaechshaeuser.de
Förderverein der Gruson-Gewächshäuser e.V.