Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard
Christiane Nüsslein-Volhard wurde am 20. Oktober 1942 in Heyrothsberge bei Magdeburg geboren. Der Chemiker Jacob Volhard war ihr Urgroßvater. Ihre Jugend verbrachte sie im Haus ihres Großvaters, des Herz- und Nierenspezialisten Franz Volhard in der Nähe von Frankfurt am Main, wo ihre Familie nach dem Krieg Sicherheit fand. Sie beschäftigte sich schon im Alter von 12 Jahren mit der Tier- und Pflanzenwelt und wusste, dass Sie später Biologin werden wollte.
Von 1978-1980 fungierte sie als Forschungsgruppenleiterin am Europäischen Molekularbiologischen Laboratorium in Heidelberg. Sie arbeitete dort mit Eric F. Wieschaus zusammen, mit ihm erhielt sie später den Nobelpreis. 1985 wurde sie Direktorin und Wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie. Nach einem Jahr erhielt sie den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Dies ist die höchste Auszeichnung in der deutschen Forschung. Es folgten Gast-Lehraufträge an verschiedenen Universitäten in den USA.
Ihren Nobelpreis für Medizin erhielt sie 1995 zusammen mit Eric F. Wieschaus und Edward B. Lewis für ihre Forschungen die genetische Steuerung der Embryonalentwicklung. Zusammen mit dem langjährigen Manager der Bayer AG, Peter Stadler, und dem Kölner Genetiker Klaus Rajewsky gründeten sie 1998 das Biotechnologie-Unternehmen Artemis Pharmaceuticals GmbH. Christiane Nüsslein-Volhard war von 2001 bis 2007 Mitglied im Nationalen Ethikrat. Sie gründete 2004 die Christiane-Nüsslein-Volhard Stiftung, die begabten jungen Wissenschaftlerinnen durch finanzielle Zuschüsse die Kinderbetreuung erleichtern soll.