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Startseite 12hundertMehr als 1,7 Millionen Besucher bei 325 Veranstaltungen

Mit einer gleichermaßen festlichen wie fröhlichen Abschlussparty in der Messehalle 1 ging am 12.12.2005 das Stadtjubiläum Magdeburg 12hundert offiziell zu Ende. Rund 1.000 Akteure, Partner, Medienvertreter, Organisatoren, Vereine und Sponsoren des Festjahres feierten bis in die frühen Morgenstunden des 13. Dezember hinein. Das Stadtjubiläum Magdeburg 12hundert war am 12. Januar mit dem Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters, Dr. Lutz Trümper, in der Johanniskirche und dem Eröffnungskonzert "De Vacuo Spatio" von Prof. Siegfried Matthus im magdeburger opernhaus offiziell eröffnet worden.

In seiner Rede dankte Bürgermeister Bernhard Czogalla allen am Stadtjubiläum Beteiligten sehr herzlich. Nie zuvor habe es in Magdeburg eine solche Fülle und Vielfalt an Veranstaltungen, Aktivitäten, Ideen und Aktionen gegeben wie in diesem Jahr, sagte er. "Diese wachsende Begeisterung für unsere Stadt und ihre Stadtgeschichte wird in die Überlieferungen selbst eingehen. Deshalb für die Chronik ein paar Zahlen, die diese Vielfalt zum Ausdruck bringen.

1,7 Mio. Besucher fanden sich zu den 325 Veranstaltungen und Projekten für dieses Stadtjubiläum in Magdeburg zusammen. Da sind die 43.000 Besucher der
Stadtführungen durch Magdeburg, die allein bis zum September stattfanden noch nicht enthalten. Da sind auch viele Besucher kleiner Vorträge und privater Initiativen nicht erfasst. 219 Veranstaltungsprojekte und 38 Publikationen sind in die Förderung zum Stadtjubiläum eingegangen. 168 Projekte wurden von Vereinen, Unternehmen und Einzelpersonen ohne Förderung durchgeführt. 89 Projekte fördert die Stadt aus ihrem Haushalt. Alle Gäste des heutigen Abends gehören zu diesen Förderern oder Geförderten."
Der Bürgermeister erinnerte in seiner Dankesrede beispielsweise an die Eröffnung der Sternbrücke am 1. Mai mit mehr als 100.000 Gästen, den Festakt zur Übergabe des ersten Kaiser-Otto-Preises an Richard von Weizsäcker am 7. Mai im Magdeburger Dom, an den Sachsen-Anhalt-Tag mit rund 580.000 Besuchern die größte Einzelveranstaltung - und an das 12. Highlight "Leben und Wohnen in Magdeburg" mit 120.000 Gästen. Bernhard Czogalla: "Schon lange nicht mehr war es so deutlich zu hören und zu spüren: dies ist unsere Stadt. Sie hat ihre großartige Geschichte, sie befindet sich in einem spannenden Wandel, sie ist wirklich nicht perfekt, aber sie ist liebenswert mit schönen Ecken und engagierten Bewohnern."

Der Bürgermeister dankte auch den Mitgliedern des "Kuratoriums 1200 Jahre Magdeburg" e. V. die in Arbeitsgruppen von der Stadtgeschichte bis zur Stadtentwicklung den Spannungsbogen zwischen Vergangenheit und Zukunft zum Programm machten. Und: "Ich danke ganz besonders den Mitarbeitern des Büros
12hundert", so Bernhard Czogalla. "Bis zu zehn Frauen und Männer arbeiteten hier in Spitzenzeiten rund um die Uhr. Zirka 3.700 Menschen hatten hier einen Partner für ihre Projekte. Über 550 kleine, mittlere und große Aufträge wurden hier an Künstler, Agenturen, Technikfirmen und viele mehr vergeben. Zwei Millionen Euro wurden hier umgesetzt in Kultur, Kunst, Wissenschaft, Unterhaltung und Wissensvermittlung. 21 Eigenveranstaltungen verantwortete das Büro 12hundert selbst."

Abschließend sagte Bernhard Czogalla: "Mein letzter Dank gilt den Magdeburgern, die als Vereinsmitglieder, als Mitwirkende in Verbänden und Kirchengemeinden, als Veranstalter, als Gastgeber und als Besucher der Hauptgarant für diesen Erfolg waren. Was Sie, liebe Magdeburgerinnen und Magdeburger, in diesem Jahr für unsere Stadt, für Ihre Stadt, geleistet haben ist unbezahlbar. Darin eingeschlossen sind selbstverständlich die Stadträtinnen und Stadträte, die Ämter der Verwaltung, das Organisationsbüro für den Sachsen-Anhalt-Tag. Alle Stadtteilinitiativen, Schulprojekte, Kinderfeste und Unternehmensinitiativen, die sich dem Jubiläumsjahr widmeten, sind Teil des Erfolges. Danke an Sie, die zum großen Erfolg des Jubiläumsjahres Magdeburg 12hundert beitrugen."

Christine Friedrich, Leiterin des Büros 12hundert, bedankte sich in ihrer Rede bei den Magdeburgerinnen und Magdeburgern für schöne und aufregende Ideen, sehr viel ehrenamtliche Arbeit und Unterstützung, für das Engagement der Medien und die großartige Unterstützung der Plakatierung. "Ohne die vielen Partner, ohne die Anregungen, Ratschläge und Hilfen wäre das Jubiläum nicht eines der gesamten Stadt geworden." Bitte Sperrfrist beachten: 12.12.2005, 18.30 Uhr
Der 12.12. hatte neben der Veranstaltungen in den Messehallen weiteres zu bieten.

Ab 14 Uhr gab es anlässlich des Stadtjubiläums Magdeburg 12hundert einen Nachmittags-Umzug von Kindern der 4. Klassen in historischen Kostümen vom Kulturhistorischen Museum zum Rathaus. Das im Mittelalter entstandene Magdeburger Stadtrecht, die europaweite Bedeutung der Stadt als Oberhof
städtischer Gerichtsbarkeit und Eike von Repgows "Sachsenspiegel" prägten weit über das Mittelalter hinaus die Entwicklung hunderter Städte in Osteuropa. Nun präsentierten fast 200 Mädchen und Jungen aus den Grundschulen "Am Vogelgesang", "Westerhüsen", "Nordwest" und aus der Ganztagsgrundschule "Lindenhof" in ihrem Programm Spielszenen zu Eike von Repgows Wirken und Rechtsgrundsätzen. Seit zwei Jahren arbeiteten sie am Projekt, fertigten mit Hilfe vieler Lehrer und Eltern Kostüme und bastelten Fahnen von 12 Städten Europas, die das Magdeburger Stadtrecht übernahmen. Daran wurde auch symbolhaft mit polnischen, russischen, ungarischen und deutschen Tänzen erinnert.
Nach dem Empfang im Kulturhistorischen Museum durch Museumsdirektor Prof. Dr. Matthias Puhle zog der Kinderumzug durch die Stadt zum öffentlichen
Treff im Rathaus. Hier stellten die Mädchen und Jungen in der Ratsdiele einen Rechtsstreit dar, der mit einem Schöffenspruch des Magdeburger Rechts
befriedet wird. Dr. Rüdiger Koch, Beigeordneter für Kultur, Schule und Sport, übernahm hierbei die Rolle des Schöffen in einem fiktiven Streit um die berühmte Himmelsscheibe von Nebra. Projekt-Initiatorin war Eva Wybrands, Vorsitzende des Vereins "Offene Türen e.V.", die Projekt-Leitung übernahm Barbara Mawrin, Leiterin des Tanztheaters "Elbaue e.V.".

Im Forum Gestaltung, Brandenburger Straße 9/10, wurden am Montag die "12 Streifzüge durch die Magdeburger Literatur und Literaturgeschichte" mit Nomi
Rubels "Weihnachten in Magdeburg" fortgesetzt. Die Erzählerin und Dramatikerin, am 31. Januar 1910 in Magdeburg als Senta Petzon in einer jüdischen Familie geboren, engagierte sich schon als 17-Jährige für die Arbeiterwohlfahrt und Kinderbetreuung. Erich Ollenhauer nahm die Erzählung "Der wilde Baum" der Autorin für eine Veröffentlichung im sozialdemokratischen "Vorwärts" an, weitere Prosa erschien u. a. in der "Volksstimme". 1932 wurde Nomi Rubels erstes Theaterstück "Odette. Ein Spiel für den Frieden" von der "Liga für Menschenrechte" in Berlin uraufgeführt. Nach Hitlers Machtübernahme musste Nomi Rubel mit ihrer Familie 1934 die Heimat verlassen. Sie emigrierte nach Palästina und begründete und leitete dort Kindergärten, wirkte als Autorin und Theaterpädagogin. 1948 ging sie in die USA, wo sie bis zu ihrem Tod am 11. September 1996 in New York lebte. An ihre Kindheit und Jugend in Magdeburg bis zum 30. Januar 1933 erinnerte sie sich im ersten Teil ihrer Autobiografie "Schwarzbraun ist die Haselnuss" mit dem Untertitel "Die erste Zeile eines alten deutschen Volksliedes - lange vor 1933".
In Nomi Rubels Erinnerungen spielen auch die unvergesslichen Weihnachtsfeste der Kindheit eine Rolle, obwohl diese nur schwer mit den Traditionen in ihrem Elternhaus zu vereinbaren waren.
Dr. Karlheinz Kärgling, mit Nomi Rubel und der Herausgabe ihres biografischen Werks in Deutschland eng verbunden, stellte unter dem Titel "Weihnachten in Magdeburg" mit einem Vortrag und anschließender Lesung die Autorin vor. In den 90er Jahren besuchte sie mehrfach ihre Geburtsstadt; heute tragen eine Straße in Magdeburg-Ottersleben und das Wolmirstedter Haus der Sozialen Dienste ihren Namen.

Mit "V.I.P. 12hundert" von Roman März wurde am 12.12 im Fotoareal 12hundert, Regierungsstraße 37e (ehemaliger Intershop), die letzte Fotoausstellung
innerhalb des Stadtjubiläums eröffnet. Der Berliner Fotograf Roman März, national und international bekannt durch Ausstellungen sowie Arbeiten für
Kunstmagazine wie "Art" und weitere Medien, porträtierte die Kunstfiguren der "Straße der Besten". Mit den Kostümen und Masken von Kristina
Biedermann, Maria Schorr und Hiltrud Schwarz sorgten sie auf der Ersten Magdeburger Altstadtmeile beim Sachsen-Anhalt-Tag und zum 12. Highlight am
3. Oktober auf dem Domplatz immer wieder für Aufsehen. In den Blick rücken Menschen in den Kostümen von Bruno Taut, August Wilhelm Francke, Richard
Wagner, Heinrich Zschokke, Georg Philipp Telemann, Otto von Guericke und weiterer Persönlichkeiten. Die Laudatio hielt Jörg Sperling, Kustos der Sammlung Gemälde, Grafik und Skulptur der Brandenburgischen Kulturstiftung in Cottbus.
Die Ausstellung wird bis zum 11. Januar 2006 gezeigt. Geöffnet ist sie montags bis freitags von 14 bis 18 Uhr, sonnabends und sonntags von 12 bis
18 Uhr (geschlossen am 24., 25., 26. und 31. Dezember 2005 sowie am 1. und 6. Januar 2006). Der Eintritt ist frei. Info: www.12hundert.magdeburg.de

Das Stadtjubiläum Magdeburg 12hundert in Zahlen
Anregend, interessant und vielfältig waren die Veranstaltungen zum Stadtjubiläum Magdeburg 12hundert. Die Zahlen und Fakten unterstreichen dies. Ganz nüchtern und doch beeindruckend lassen sich an ihnen quantitative Ergebnisse zeigen:
Besonders hohe Besucherzahlen hatten das Sternbrückenfest am 1. Mai (100.000), das Stadtfest zu Pfingsten (350.000), die »Magdeburger
Himmelssinfonie« (60.000), LuminArte im Elbauenpark (34.000), »Leben und Wohnen in Magdeburg« mit der Eröffnung des Hundertwasserhauses zum Abschluss
der Highlightsaison am 3. Oktober (120.000) und als Spitzenreiter der Sachsen-Anhalt-Tag mit ca. 580.000 Besuchern.

Die kleineren Veranstaltungen - mit wenigen Plätzen - genossen einen ebenso regen Zulauf. So reichten z.B. die Plätze in den Räumen der Alten Staatsbank
zur Präsentation der Ergebnisse des Videowettbewerbs »3 Minuten Magdeburg - Hier lebe ich« nicht aus, um alle interessierten Magdeburger aufzunehmen,
waren Vortragsräume überfüllt, war das opernhaus am 17. April in der Veranstaltung »Als der Krieg zu Ende ging« bis zum letzten Platz besetzt.

Veranstaltungen Magdeburg 12hundert:
Veranstaltung Anzahl Besucher
Feste 34 1.389.530
Sportveranstaltungen 12 79.816
Film & Theater 30 12.043
Konzerte 35 22.029
Vorträge & Tagungen 91 8.402
Ausstellungen 49 120.839
Stadtführungen 34 46.011
Mitmachaktionen 9 2.756
Sonstiges 31 33.313
gesamt 325 1.714.739

Insgesamt brachten allein die durch die Tourist-Information Magdeburg angebotenen Stadtführungen fast 43.000 Besuchern von Januar bis September
2005 Magdeburg nahe. Das sind rund 6.000 Besucher mehr als im Vergleichszeitraum 2004. Sicher waren davon auch viele Übernachtungsgäste
der Stadt, denn von Januar bis August wurden in Hotels, auf Campingplätzen und in Pensionen über 300.000 Übernachtungen gebucht, dies entspricht einer
Steigerungsrate von fast 10 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2004. Bleiben die Übernachtungszahlen so hoch wie in den ersten acht Monaten des
Jahres, so werden mit dem Stadtjubiläum 2005 die großartigen Ergebnisse der BUGA 1999 von 463.000 Übernachtungen nahezu erreicht.