Verleihung am 7. Mai 2005 im Magdeburger Dom
Der frühere Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker wird zum Magdeburger Stadtjubiläum 2005 mit dem ersten Kaiser-Otto-Preis geehrt. Damit würdigt das Preiskomitee der Magdeburger Kulturstiftung Kaiser Otto einen Politiker, der sich beharrlich und gradlinig für den Dialog zwischen den beiden früheren deutschen Staaten und den beiden damaligen Machtblöcken in Europa
eingesetzt hat. Die Auszeichnung wird am 7. Mai 2005 in Magdeburg verliehen.
"Richard von Weizsäcker hat sich als Bundespräsident maßgeblich für Frieden und Verständigung in Europa engagiert und die deutsche Einheit als Teil eines gesamteuropäischen Prozesses politisch maßgeblich mitgestaltet", so Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper über den Preisträger. "Er setzte sich für eine Aussöhnung mit den Staaten des Ostblocks ein, regte Gespräche mit der DDR an und plädierte dafür, die Reformprozesse in der von Michail Gorbatschow geführten Sowjetunion ernst zu nehmen."
Überreicht wird der Preis im Rahmen eines Festaktes am 7. Mai 2005 im Magdeburger Dom. "Die Preisverleihung ist ein bedeutender Höhepunkt unseres Stadtjubiläums", betont der Oberbürgermeister. "Deswegen freue ich mich besonders, dass die Rektorin der Europauniversität Frankfurt/Oder, Prof. Dr. Gesine Schwan, die Laudatio auf Richard von Weizsäcker hält."
Die Entscheidung für die Vergabe des ersten Kaiser-Otto-Preises hat ein mit 16 Persönlichkeiten besetztes Preiskomitee unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters getroffen. Ausgelobt wird der nicht dotierte Kaiser-Otto-Preis von der gleichnamigen Kulturstiftung, die als erste kommunale Stiftung Magdeburgs am 17. April 2003 gegründet wurde. Der Preis wird künftig alle zwei Jahre vergeben. Neben der Auslobung des Kaiser-Otto-Preises verfolgt die Kulturstiftung weitere Ziele:
"Die Stiftung wird vor allem solche Vorhaben fördern und begleiten, die Magdeburg als eine bedeutende europäische Metropole des Mittelalters überregional bekannt machen", so der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Dr. Rüdiger Koch über das weitere Anliegen der Kulturstiftung, die von der Landeshauptstadt und der Stadtsparkasse Magdeburg gemeinsam gegründet wurde.
Hintergrundinformationen
Die Kulturstiftung Kaiser Otto Die Entscheidung, in Magdeburg eine Kulturstiftung zu gründen, die den Namen Ottos des Großen trägt, entstand bereits nach der Ottonen-Ausstellung 2001. Damals hatten in den 99 Tagen, an denen die Ausstellung "Otto der Große. Magdeburg und Europa" im Magdeburger Kulturhistorischen Museum gezeigt wurde, 301.590 Menschen diese einmalige Mittelalter-Schau besucht. Zwischen Januar und Oktober 2001 waren fast 4.000 Berichte in den deutschen und europäischen Printmedien erschienen. Überwiegend wurde die Ausstellung als "überragend", "grandios" oder "glanzvoll" bezeichnet.
Damit leistete die erste große Mittelalterausstellung in den neuen Bundesländern einen großen Beitrag zur inneren Einheit Deutschlands und Europas. Die 27. Europaratsausstellung "Otto der Große. Magdeburg und Europa" zeigte aber auch den Magdeburgern selbst, dass der erste deutsche Kaiser römischer Nation - Otto I. - unsterblich mit der Elbestadt verbunden
ist. Diese Unsterblichkeit wurde auch mit der Gründung der ersten städtischen Kulturstiftung, die den Namen Ottos des Großen trägt, manifestiert.
Das Stiftungskuratorium
Zum Kuratorium der Kaiser-Otto-Stiftung gehören Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper als Vorsitzender sowie Bundesbankdirektor Reinhard Darius, der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Magdeburg Horst Eckert, die
Stadträtin Karin Meinecke, der Landtagsabgeordnete und Ehrenbürger der Landeshauptstadt Magdeburg Dr. Willi Polte und die Stadträte Eberhard Seifert und Alfred Westphal.
Der Stiftungsvorstand
Vorstandsvorsitzender ist der Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport Dr. Rüdiger Koch. Weitere Mitglieder des Vorstandes sind der geschäftsführende Stiftungsvorstand Claus Mangels und das Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse Magdeburg Jens Werner Eckhardt.
Der Preis
Mit dem Kaiser-Otto-Preis werden künftig alle zwei Jahre überregional bekannte Persönlichkeiten gewürdigt, die sich um die europäische Verständigung - von der auch die neuen Bundesländer und Magdeburg profitiert haben - besonders verdient gemacht haben. Der Name von Kaiser Otto wurde gewählt, weil Magdeburg im Mittelalter und auch danach ein bedeutendes
Zentrum für Kultur, Politik und Wirtschaft sowie im 10. Jahrhundert Lieblingsresidenz von Otto dem Großen war.
Der Preisträger Dr. Richard von Weizsäcker
1920 geboren am 15. April 1920 in Stuttgart
1937 - 1938 Abitur, Studium an den Universitäten Oxford und Grenoble
1938 - 1945 Militärdienst
1945 - 1949 Studium an der Universität Göttingen (Rechtswissenschaften,
Geschichte)
1950 - 1966 Tätigkeit in der Industrie
1964 - 1970 Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages
1967 - 1984 Mitglied der Synode und des Rates der Evangelischen Kirche in
Deutschland
1969 - 1981 Mitglied des Deutschen Bundestages
1981 - 1984 Regierender Bürgermeister von Berlin
1984 - 1994 Bundespräsident
Richard von Weizsäcker ist evangelisch. Seit 1953 ist er mit Marianne, geb. von Kretschmann, verheiratet. Aus der Ehe sind vier Kinder hervorgegangen.
Das Preiskomitee
Zum Preiskomitee, das den ersten Preisträger bestimmt hat, gehören Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper als Vorsitzender, alle weiteren Mitglieder des Stiftungskuratoriums sowie der Rektor der Hochschule Magdeburg-Stendal Andreas Geiger, Bundesminister a.D. Hans-Dietrich Genscher, der Präsident der Industrie und Handelskammer Magdeburg Dr. Klaus
Hieckmann, der Bundestagsabgeordnete Dr. Uwe Küster, der Präsident der Handwerkskammer Magdeburg Klaus Medoch, der Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Prof. Dr. Klaus-Erich Pollmann, der frühere Vorstandsvorsitzende der Mercedes-Benz AG Edzard Reuter, der Leiter der Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Staatsminister Rainer Robra und
der Präsident des Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverbandes Rainer Voigt.
Zuwendungen an die Stiftung
Firmen und Privatpersonen können die Kulturstiftung mit Spenden und Zustiftungen unterstützen, um das Vermögen der Stiftung zu steigern und damit die jährlichen Erträge zu erhöhen. Entsprechende Einzahlungen können an auf das Konto 36008376 bei der Stadtsparkasse Magdeburg, BLZ 81053272, getätigt werden.
Weitere Informationen zur Stiftung sind im Internet unter
www.kulturstiftung-kaiser-otto.de zu finden.
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24.09.2004