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Neue Wege im Barock

In der Zeit um 1600 wandelte sich die Motette wiederum: nun wurden die Stimmen, manchmal auch nur eine oder zwei, häufig mit einer Generalbass-Begleitung unterlegt. Claudio Monteverdi oder Heinrich Schütz sind Komponisten, die sich diesem Modell vielfach widmet.

Aber, erklärt Gerhard Schmid Garden:

"Bach ist dann schon im absteigenden Gebiet. Die Kunstform der Motette ist vielleicht unter Monteverdi und Gabrieli auf ihrem Höhepunkt."

So müssen zwar natürlich die Bachschen Motetten zweifelsohne noch einmal als besonderes Highlight der Motetten-Komposition gelten. Aber insgesamt wurden im Laufe des 18. Jahrhunderts immer weniger Motetten komponieren. Dennoch geriet die Gattung niemals gänzlich in Vergessenheit. Und gerade die a-capella-Motette erfreute sich in der Romantik wieder großer Beliebtheit, etwa bei Rheinberger, Mendelssohn oder Brahms, die in der Idee ihrer Motetten übrigens oft auf die Modelle des sechzehnten Jahrhunderts zurückgriffen. Aber das war ja nicht die schlechteste Wahl, oder?

Quelle: 21.01.2021 von G. Petruschka I Sendungsthema aus "Forum Alte Musik" vom 23. Januar 2021, 22.05 Uhr a