Inhalt

Martin Luther

Martin Luther ist eine der überragenden Persönlichkeiten der deutschen Geschichte. Als Augustiner-Mönch setzte er sich für Reformen der katholischen Kirche ein. Mit seinem Thesenanschlag im Jahr 1517 an der Schlosskirche in Wittenberg löste er die Reformation aus.

Der Theologe und Professor und wollte die notwendige Reformen zunächst ohne Kirchenspaltung erreichen. Nach dem Thesenanschlag begann jedoch sein Kampf gegen den Machtmissbrauch und den moralischen Zerfall der Kirche sowie für religiöse Freiheit. Martin Luther zerstörte die überkommene Stellung des Papsttums und erzielte eine revolutionäre Wirkung weit über Deutschland hinaus. Er ebnete den entscheidenden Weg für die bürgerliche Emanzipation ohne die feudalen Machtverhältnisse ändern zu wollen.

Der Reformator hielt sich mehrfach in Magdeburg auf und war vom Frühjahr 1497 bis Ostern 1498 Schüler bei den „Brüdern vom gemeinsamen Leben“, einer frommen Vereinigung ohne Ablegung eines Ordensgelübdes. 1516 besuchte Martin Luther dann das Augustinerkloster, das er ein Jahr später visitierte. Durch mehrere Predigten in der Klosterkirche (seit 1694 die heutige Wallonerkirche) und in der Johanniskirche im Jahre 1524 trug er entscheidend dazu bei, die Reformation in der Stadt in bürgerlich-gemäßigte Bahnen zu lenken. Die Stadt galt schließlich als Bollwerk des deutschen Protestantismus. Heute gehört Magdeburg zum Verbund „Europäische Stätten der Reformation“.

Einen entscheidenden Beitrag leistete Luther zur Förderung der deutschen Sprache; mit seiner Bibelübersetzung, mit Predigten und Traktaten setzte sich eine gemeindeutsche, regionale Grenzen durchbrechende Sprache durch, deren Wirkungskraft bis in die Literatur des 20. Jahrhunderts reichte.

An Luthers Aufenthalte in Magdeburg erinnert das 1886 von Emil Hundrieser errichtete Denkmal an der Johanniskirche.