937 gründete Otto der Große in Magdeburg das Moritzkloster, aus dem später der erste Magdeburger Dom wurde. Hier ließ er seine erste Gemahlin Editha beerdigen. Und auch Otto selbst wurde hier 973 zu Grabe getragen. Ottos Kirche brannte im Jahr 1207 nieder. Dennoch kann man im heutigen monumentalen ersten gotischen Dom auf deutschem Boden viele Spuren des ersten Kaisers des Heiligen Römischen Reiches finden. 
Die Grablege Ottos des Großen
 Im Chorraum
Im Chorraum des Magdeburger Doms findet sich das 
über 1.000 Jahre alte Grab Ottos des Großen. Nachdem die Krypta vom Brand 
1207 verschont geblieben war, wurde Ottos Sarkophag im neuen Dom zentral aufgestellt. Heute umschließt ein von einer 
antiken Marmorplatte abgedeckter Gußmörtelsarg die hölzerne Grablege des Kaisers. Die lateinische Bronzeschrift wurde 1936 zum tausendjährigen Jubiläum der Königskrönung Ottos neu gegossen.
 Edithas Kenotaph
			
		
	
Der Chorumgang des Doms beherbergt das
 Kenotaph Edithas. Es wurde 
1510 unter Erzbischof Ernst von Sachsen errichtet und besteht aus gelbem Sandstein. 
2009 wurde bei 
Grabungsarbeiten und nachfolgenden Untersuchungen überraschend festgestellt, dass im eigentlichen Scheingrab 
tatsächlich die sterblichen Überreste von Ottos Gemahlin Editha lagen. Nach Abschluss der Forschungen wurde Editha in einem neuen Sarg an gleicher Stelle beerdigt. Ihr 
ursprünglicher Sarg kann heute 
im Dommuseum betrachtet werden.
 Die sechzehneckige Kapelle
			
		
	
Die 
um 1250 entstandene Kapelle beherbergt ein 
thronendes Herrscherpaar. Traditionell wurden die Skulpturen als 
Darstellung Kaiser Ottos und Edithas verstanden. Weitere Interpretationen sehen die Figuren als 
das himmlische Brautpaar Christus und die Kirche (Ecclesia) oder eine Vermischung beider Motive an.
 Statue des Kaisers Otto am Westportal
			
		
	
In der Mitte der Westfront findet sich eine um 1310 errichtete Statue des Kaisers. Die Figur zeigte ihn mit Reichsapfel und Zepter, die jedoch abgebrochen sind.  
 Die Statue des Heiligen Mauritius
 
Mauritius war, der Überlieferung nach, ein römischer Offizier in der thebaischen Legion. Als der Christ sich weigerte gegen andere Christen zu kämpfen und dem Kaiser ein Opfer darzubringen, wurden er und seine Einheit hingerichtet. Otto verehrte den Soldatenheiligen in besonderer Weise, brachte eine Mauritius-Reliquie nach Magdeburg und ernannte ihn zum Schutzpatron des Heiligen Römischen Reiches sowie unseres Domes. Die Mauritiusfigur im Chorraum ist um 1250 entstanden und gilt als die früheste realistische Figurendarstellung eines Afrikaners im mitteleuropäischen Raum.
 Kopie der Heiligen Lanze

Sie war 
eine der Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches, soll einen 
Nagel vom Kreuz Christi enthalten und wurde bei allen wichtigen Schlachten mitgeführt, um Otto und davor schon seinem Vater Heinrich zum Sieg zu führen. Die 
Nachbildung dieser Reichsinsignie der Ottononendynastie, die man im Chorraum finden kann, erinnert an die Bedeutung Magdeburgs für Otto.
 Antike Spolien
			
		
	
Nach seinem 
Sieg auf dem Lechfeld 955 begann Otto damit, über 
40 antike Artefakte nach Magdeburg bringen zu lassen. Mit der Verbindung zur Antike betonte er seine Stellung als
 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und zeigte gleichzeitig die 
Bedeutung Magdeburgs für seine Pläne auf. So ist das heutige 
Taufbecken wahrscheinlich 
um 100 nach Christus als Teil eines römischen Springbrunnens aus ägyptischem Porphyr entstanden. Auch die 
sechs großen Säulen im Hohen Chor und 
Ottos Grabplatte aus Cipollino-Marmor sind 
fast 2.000 Jahre alt und haben die Zerstörung von 1207 überstanden.