Route 11 - Auf den Spuren der Reformation
Routen-Telegramm
Die Route im Faltblatt als PDF
Routenbeschreibung
Start: Ulrichsplatz, Modell der Ulrichskirche
Von hier aus führt Sie Ihr Weg entlang der Ernst-Reuter-Allee in Richtung Johanniskirche mit dem von Hundrieser 1886 geschaffenen Luther-Denkmal. Luther predigte hier am 26. Juni 1524. In der Kirche findet sich auch die „Trauernden Magdeburg“. Die Nachbildung einer Figur des Lutherdenkmals in Worms erinnert an die Zerstörung des protestantischen Magdeburg im 30-jährigen Krieg 1631.
Der Ausschilderung des Elberadweges folgend gelangen Sie über die Rad- und Fußgängerbrücke am Schleinufer weiter zur Elbuferpromenade. Durch die Stephansbrücke können Sie einen Abstecher zur Wallonerkirche unternehmen. Die Kirche gehörte einst dem Augustinerorden. Luther hatte sie im Jahr 1516 inspiziert und hier am 24. Juni 1524 gepredigt. Im 17. Jahrhundert siedelten sich hier protestantische Glaubensflüchtlinge aus der Wallonie an.
Nun setzen Sie Ihre Fahrt stromaufwärts, vorbei an den erhaltenen Teil der Stadtmauer, in Richtung Eisenbahntor und Fußgängerbrücke über das Schleinufer fort. Über den Weg der Ottonen gelangt man zum Dom St. Mauritius & Katharina. Interessanterweise blieb der Dom nach 1524 zunächst katholisch. Der erste lutherische Gottesdienst fand 1567 statt.
Im Umfeld des Domes laden weitere touristische Sehenswürdigkeiten zu einem Besuch ein. Der Tetzelkasten im Dom gilt als Symbol des von Luther kritisierten Ablasshandels. Den Möllenvogteigarten und das Stadttor kannte Luther selbst gut. Beide legen auf seinem Schulweg, als er mit 14-Jahren die Schule der „Brüder vom Gemeinsamen Leben“ besuchte.
Nachdem Sie Dom und Domplatz hinter sich gelassen haben, erreichen Sie über die Danzstraße den Breiten Weg kreuzend das Kulturhistorische Museum/Naturkundemuseum. Hier kann man wechselnde Dauerausstellungen und Sonderschauen zur Geschichte Magdeburgs erleben. Ihre Fahrt setzen Sie entlang der Otto-von- Guericke-Straße fort und erreichen den Ausgangspunkt Ihrer Tour.
ziel: Ulrichsplatz, Modell der Ulrichskirche
Wandeln Sie auf Luthers Spuren durch Magdeburg
Magdeburg und die Reformation
Luther lernte die Domstadt bereits als Jugendlicher kennen. Im Jahr 1497/98 besuchte er hier eine Schule, an der die „Brüder vom gemeinsamen Leben“ – auch „Nullbrüder“ genannt – unterrichtet haben.
Diese kurze Zeit in der Elbestadt prägte Luther: Durch den täglichen Kontakt mit den „Nullbrüdern“ lernte er die Devotio Moderna, eine wirkmächtige, auf eine besonders persönliche und verinnerlichte Frömmigkeit abzielende Reformbewegung des Spätmittelalters, kennen.
Doch schon 1498 verließ Luther auf Wunsch seines Vaters Magdeburg und wechselte an eine Eisenacher Schule. Im Jahr 1501 begann er, an der Universität Erfurt zu studieren. Vier Jahre später, 1505, trat Luther gegen den väterlichen Willen dem Orden der Augustinereremiten bei. Ein Blitz, der ihn nur knapp verfehlt hatte, soll ihn zu diesem Schritt bewogen haben. Nach einem Theologiestudium in Wittenberg 1508/1509 wurde Luther 1514 Vikar des sächsisch-thüringischen Ordendistrikts der Augustiner. Diese Funktion führte ihn erneut nach Magdeburg: Im Rahmen seiner Visitationsreisen besuchte er 1516 das hier ansässige Augustinerkloster.
01 Wallonerkirche, 02 Johanniskirche, 03 Die Trauernde Magdeburg, 04 Martin-Luther Denkmal, 05 Modell der Ulrichskirche, 06 Magdeburger Dom, 07 Tetzelkasten, 08 Stadttor, 09 Kulturhistorisches Museum
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Wallonerkirche
Das Gotteshaus gehörte zum Augustinerkloster, das Martin Luther 1516 im Auftrag seines Ordens inspizierte.
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Martin Luther
Martin Luther predigte am 26. Juni 1524 in der völlig überfüllten Kirche von der »wahren und falschen Gerechtigkeit«.
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Tetzelkasten im Magdeburger Dom
Die Kathedrale war 1524 Schauplatz von tätlichen Angriffen radikaler Protestanten auf Mitglieder des Domkapitels.
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Der historische Fürstenwall
Alte Stadtbefestigung und erste Promenade Magdeburgs.
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Modell der Ulrichskirche
Die Ulrichskirche war die Pfarrkirche von Nikolaus von Amsdorf, der als Vertrauter Luthers und als erster Superintendent Magdeburgs das Kirchenwesen neu ordnete.
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