Projekt "Spielzeugfreie Zeit" im Hort Agga Knack
Vorbereitung
Vor Beginn des Projektes wurden gebrainstormt, Zeitpläne erstellt, Aufgaben verteilt und einiges mehr. Mit Gesprächen und Fragerunden haben wir die Kids auf das bevorstehende Projekt vorbereitet und auch Ideen der Kinder gesammelt. Die Eltern haben einen Elternbrief mit allen wichtigen Infos erhalten. Anschließend starteten wir einen Sachspendenaufruf (Alltagsmaterialien).
Nun musste Platz geschaffen werden: Täglich räumten wir gemeinsam mit den Kindern einen Themenraum aus. Es wurden alle Materialien sortiert, verpackt und in den "Frühlingsschlaf" geschickt. Hierbei sind wir mit den helfenden Kids ins Gespräch gegangen und konnten so bereits herausfiltern, welche Spielsachen und Materialien für sie wichtig sind, was ihnen gefällt und was eher nicht. Dieser Ausräum- und Sortierprozess endete mit unserem großen Frühjahrsputz und dem Bestücken einzelner Räume mit Alltagsmaterialien, Scheren und Kleber.
Projektphase
Am Morgen des ersten Projekttages und somit ohne Spielzeug kamen Fragen auf wie „Wie wird der Frühdienst?“ oder „Was erwarten die Kinder?“. Doch dann waren es am Ende wir Erwachsenen, die überrascht wurden! Als hätten sie nie etwas anderes gemacht, haben sich einige Kinder an den Alltagsmaterialien bedient und einfach drauflos gebastelt! Einige haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen, andere haben sich wiederum erstmal genau überlegt, was sie basteln und bauen möchten und wiederum andere haben sich die Zeit zum Beobachten genommen. Dieser Prozess hat sich von Tag zu Tag und von Woche zu Woche weiterentwickelt.
Im Laufe des Projektes sind in Zusammenarbeit verschiedenster Kinder wirklich tolle Dinge entstanden! So bastelten die Kinder unter anderem einen Tischkicker, Fußbälle und Figuren aus Holz.
Projektende
Ab dem 19.05.2025 haben wir die spielzeugfreie Zeit langsam ausklingen lassen. Beim Einräumen der Spielsachen haben wir gemeinsam und intensiv überlegt, welche Spielsachen und Materialien zurückkommen und welche wir austauschen. Innerhalb dieses Prozesses hat es Feedbackgesprächskreise mit den Kindern gegeben. Hier hat eine Kollegin mit verschiedenen Methoden das Feedback der Kinder gesammelt und ist mit ihnen ins Gespräch gegangen. Das Feedback war sehr positiv! Mitte Juni hatten die Kinder die Möglichkeit, ihre gebastelten und gebauten Werke ihren Familien, im Rahmen einer kleinen Ausstellung, zu präsentierten und den Entstehungsprozess eben dieser Werke zu erklären.
Fazit
Die Kinder hoben hervor, dass sich während der spielzeugfreien Zeit sehr viel weniger gestritten wurde und das Entdecken der kreativen Möglichkeiten toll gewesen ist. Oft hatten die Kinder so viel mit ihren Projekten zu tun, dass sie diese gar nicht unterbrechen wollten und die Abholzeit ein "heikles" Thema zwischen den Kindern und Familien war. 😁
Wir Erwachsenen haben gelernt, Dinge auszuhalten und die Kinder einfach machen zu lassen.
Die Kinder wünschen sich eine jährliche Wiederholung dieses Projektes. Dem werden wir natürlich nachkommen, denn auch für uns war dieses Projekt interessant, lehrreich und schön.