Festungsanlagen in Magdeburg
Bereits für das 13. Jahrhundert können in Magdeburg Festungsanlagen belegt werden. So konnte die Stadt 1550/51 einer längeren Belagerung durch kaiserliche Truppen standhalten.
Der Ausbau zur Festungsstadt begann aber erst nach der Zerstörung im 30jährigen Krieg. 1666 ging Magdeburg in die Herrschaft Brandenburg-Preußens über. Unter der Leitung des Magdeburger Gouverneurs Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau („Der alte Dessauer“) und den Baumeistern Hans Martin von Bosse und Gerhard Cornelius von Walrave wurde Magdeburg bis 1740 zur stärksten Festung Preußens ausgebaut.
Dennoch ergab sich die Ottostadt 1806 fast kampflos den napoleonischen Truppen. Während der acht Jahre der französischen Besetzung wurde Magdeburg weiter befestigt. Besonders die Erweiterung der Glacisanlagen, mit der die Verlegung der Vorstädte Neustadt und Sudenburg stechen hierbei heraus.
Die letzte Phase des Magdeburger Festungsbaus ging mit der Fertigstellung der Bahnstrecke Magdeburg–Leipzig und weiterer Routen einher. Acht Eisenbahntore zum sicheren Einlass der Züge in die Stadt und sieben Kavaliere zur Bewachung der Bahnstrecke wurden bis 1874 errichtet.
Aber schon 1886 wurde der allgemeine Rückbau der Festungen in Deutschland beschlossen. So endete der Festungsstatus Magdeburgs am 23. Januar 1900. Bis 1927 kaufte die Stadt alle Festungen auf und lies viele von ihnen abreißen, um Platz für den Wohnungsbau zu haben. Obwohl viele der danach noch bestehenden Anlagen im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden und weitere dem Bau des Magdeburger Rings zum Opfer fielen, können auch heute noch überall in Magdeburg Spuren der stärksten preußischen Festung gefunden werden.