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Schiffshebewerk Rothensee

Historisches Schiffshebewerk Rothensee


Schiffshebewerk Rothensee
Schiffshebewerk © W. Klapper
Schiffshebewerk Rothensee
Die Entwicklung der Wassertransporttechnik wird bei einem Besuch des historischen Schiffshebewerkes Rothensee deutlich.

Geschichtlicher Hintergrund

1938 wurde das Schiffshebewerk in Dienst gestellt. Leipziger Konstrukteure entschieden sich damals für ein Prinzip, das bis dahin noch nirgendwo für ein Bauwerk dieser Größenordnung praktisch angewendet worden war: Ein Hebewerk, dessen Trog beweglich auf zwei Schwimmern ruhte.

Mit Hilfe des mit Wasser gefüllten Troges, der zusammen mit den zwei Schwimmern und den Traggerüsten ein Gesamtgewicht von rund 5.400 Tonnen aufweist, konnten so Schiffe vom Mittellandkanal und zur Elbe „absteigen“. Je nach Wasserstand der Elbe wird ein Gefälle zwischen 11 und 18 Metern ausgeglichen. Mit einer Troglänge von 85 Metern, einer Breite von 12 Metern und einer Wassertiefe im Trog von 2,5 Metern sind die Abmessungen für heutige Großmotorgüterschiffe jedoch zu gering.

Aus diesem Grund wurde das Schiffshebewerk 2006 stillgelegt. Seitdem engagiert sich die Landeshauptstadt Magdeburg unterstützt durch verschiedene Akteure unter breiter Zustimmung aus der Bevölkerung um den saisonalen Weiterbetrieb. Mit Erfolg: Seit Sommer 2013 wird das Schiffshebewerk saisonal für touristische Zwecke wieder betrieben.


Touristische Bedeutung

Das Schiffshebewerk in Magdeburg-Rothensee ist aufgrund seiner Technik und seiner Geschichte ein einzigartiges Denkmal. Es ist eine geniale Konstruktion, seine Errichtung war eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Es ist das zweitälteste von nur vier noch in Betrieb befindlichen Hebewerken in Deutschland und das einzige noch betriebene Zweischwimmerhebewerk Deutschlands.

Ein Besuch ist schon deshalb lohnenswert, da die unmittelbare Nähe von hochmoderner Sparschleuse zum Schiffshebewerk, als historisch technischem Denkmal, die Entwicklungen in der Wassertransporttechnik sichtbar werden lässt.


Daten und Fakten

  • Nutzlänge: 85 Meter
  • Nutzbreite: 12 Meter
  • Hubhöhe: 10,45 bis 18,46 Meter abhängig vom Elbewasserstand
  • Wassertiefe im Trog: 2,58 Meter
  • Nutzgröße: 82 Meter x 9,5 Meter x 2 Meter
  • Bewegtes Gesamtgewicht: 5.400 Tonnen


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Stilllegung und Wiederinbetriebnahme

2006 verfügte das Bundesverkehrsministeriums per Erlass die Stilllegung des Schiffshebewerks in Magdeburg-Rothensee. Seitdem arbeitete die Landeshauptstadt Magdeburg gemeinsam mit der Region, dem Land Sachsen-Anhalt, dem Förderverein Technische Denkmale Sachsen-Anhalt e.V. und weiteren Akteuren an tragfähigen Lösungen für einen saisonalen touristischen Weiterbetrieb dieser einzigartigen denkmalgeschützten Anlage.

Getragen wurden diese Bemühungen von Beginn an von den Bürgerinnen und Bürgern der Region, für die das Schiffshebewerk eine große identitätsstiftende Bedeutung hat. Sichtbaren Ausdruck fand dies in den 56.000 Protestunter­schrif­ten, die nach Bekanntwerden der Stilllegungspläne in kurzer Zeit zusammen­kamen und die am 7. Juli 2006 von Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper in Berlin dem Bundesverkehrsministerium übergeben wurden.

Mitte 2011 gelang schließlich in den Gesprächen mit dem Bundesverkehrs­minis­terium der Durchbruch. Es wurde eine konsensfähige Lösung für eine Wiederin­betriebnahme gefunden. Demnach verpachtet der Bund das Schiffshebewerk unentgeltlich an die Stadt Magdeburg. Der Bund bleibt Eigentümer des Schiffs­hebewerks, die Stadt Magdeburg betreibt die Anlage. Ein entsprechender, die rechtlichen Einzelheiten regelnder Nutzungsvertrag wurde am 15. Juni 2012 zwischen der Landeshauptstadt Magdeburg und dem Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg unterzeichnet. Ziel war ein saisonaler Betrieb des Schiffshebewerks für touristische Zwecke. Nutzer der Anlage sind heute hauptsächlich die Fahrgastschifffahrt, Motorsportboote sowie muskelbetriebene Kleinfahrzeuge sein.

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