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Magdeburg und Harbin schließen Städtepartnerschaft

Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper und der Bürgermeister von Harbin Zhang  Xiaolian  im Alten Rathaus zu Magdeburg die Partnerschaft beider Städte vertraglich besiegelt. Die chinesische Stadt ist – nach Sarajevo, Braunschweig, Nashville, Saporoshje und Radom – die sechste Stadt, mit der Magdeburg eine offizielle Städtepartnerschaft pflegt.

Bereits seit 2001 gibt es Kontakte zwischen Magdeburg und Harbin, wechselseitig haben Delegationen aus Harbin Deutschland und Magdeburg besucht bzw. Delegationen aus Sachsen-Anhalt und der Landeshauptstadt die Region Harbin in China. Ziel war und ist dabei v. a. der Aufbau wirtschaftlicher und kultureller Kontakte zwischen beiden Regionen.

Im Juni 2002 hatten die Oberbürgermeister von Magdeburg und Harbin eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit beider Städte unterzeichnet. Während eines Besuchs einer Magdeburger Delegation in Harbin im September 2006 wurde eine gemeinsame Erklärung mit dem Ziel der Begründung einer Städtepartnerschaft durch die beiden Oberbürgermeister verabschiedet.

Auf der Grundlage beider Vereinbarungen haben die Gemeindevertreter beider Städte beschlossen, eine Städtepartnerschaft zu begründen.

In der heute von OB Dr. Lutz Trümper und Zhang Xiaolian, Bürgermeister der Stadt Harbin unterzeichneten Partnerschaftsurkunde heißt es u.a.:

„Unser gemeinsamer Wille ist es, gemäß den Prinzipien der Gleichberechtigung und des gegenseitigen Vorteils zusammenzuarbeiten. Dabei soll die Achtung für einander vermehrt und die Respektierung der unterschiedlichen Traditionen gefestigt werden. Gemäß dieser Prinzipien setzen wir den Austausch und die Zusammenarbeit in verschiedenen Formen in den Bereichen Kultur, Tourismus, Bildung, Handel usw. fort mit dem Ziel, einen Beitrag zur gemeinsamen Entwicklung und zum Wohlstand zu leisten.“

Im Sinne des gegenseitigen Verstehens sollen außerdem Begegnungen und Projekte zwischen den Bürgern beider Städte gefördert werden, um ihnen eine aktive Mitgestaltung der Partnerschaft zu ermöglichen. Zum Austausch und zur Zusammenarbeit sowie zur Erörterung von Fragen gemeinsamen Interesses wollen sich die Repräsentanten beider Städte regelmäßig treffen.

Beide Partner verpflichten sich, „alle Aktivitäten, die der Verwirklichung der gemeinsamen Ziele dienen, zu unterstützen und alles zu fördern, was geeignet ist, die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Völkern harmonisch zu gestalten.“

Harbin
Harbin ist die Hauptstadt der chinesischen Provinz Heilongjiang, etwa 3 Mio. Einwohner leben hier. Durch die ganzjährig kalten Temperaturen wird die Stadt auch „Stadt des Eises“ genannt. Heilongjiang liegt direkt an der Grenze zu Rußland. Diese Nähe zu Russland macht sich in Harbin bemerkbar, die Stadt hat ein bezauberndes russisches Flair. Zudem profitieren die Einwohner vom russisch-chinesischen Grenzhandel, der Stadt geht es dadurch wirtschaftlich sehr gut.

Die Region verfügt über reiche Kohle- und Erdölvorkommen, die der Stadt deutlich zu Ruhm verholfen haben. Geht man durch die Stadt, so wird man an St. Petersburg erinnert. Neben der russischen Architektur finden sich interessante Tempelanlagen. Sehr schön und empfehlenswert ist das berühmte Eislaternenfest.

Die Stadt entwickelte sich erst zum Ende des 19. Jahrhunderts. Vor dieser Zeit war Harbin lediglich ein kleiner unbedeutender Fischerort. Durch die bessere Anbindung mit der Bahn und durch den Bau von Brücken im Land kamen immer mehr Menschen nach Harbin. 1918 gab es bereits 200.000 Einwohner. Viele jüdische Familien flohen im Laufe der Zeit vor dem russischen Zaren und den Pogromen in diese Stadt und fanden dort eine neue Heimat.

 

14.07.2008