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Im Rahmen der Gestaltung des Buckauer Elbufers wird am 30.8.2005 um 16:30 Uhr eine in unmittelbarer Umgebung der Sülzebrücke aufgestellte Lokomobile der Öffentlichkeit übergeben. Die Lokomobile wurde Anfang des 20. Jahrhundert in Buckau gefertigt und soll an die herausragende industrielle Vergangenheit des Stadtteils erinnern.

Die Idee zu Aufstellung einer Lokomobile wurde durch den Buckauer Bürger- und Gewerbeverein geboren und vom Stadtplanungsamt und der BauBeCon Sanierungsträger GmbH - dem Sanierungsträger im Stadtteil Buckau - aufgegriffen. Die anfängliche Vorstellung, die Lokomobile auf dem Thiemplatz zu errichten, wurde nach Diskussionen mit den Bürgern verworfen. Stattdessen wurde der Standort am Elbufer gewählt, für den sich die Mehrheit der Bürger aussprach.

1998 war die Lokomobile durch die Maschinenfabrik Magdeburg-Buckau GmbH an das Technikmuseum übergeben worden. Die Restaurierung erfolgte durch die
GISE mbH im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Zwischenzeitlich stand die Lokomobile am Flughafen Magdeburg.

Technische Daten zur Lokomobile (Heißdampflokomobile):

Hersteller: Maschinenfabrik R. Wolf
Magdeburg-Buckau
Baujahr: 1911
Länge: ca. 5,50 m
Höhe: ca. 3,20 m
Durchmesser: ca. 1,70 m

Bei der Lokomobile sind Dampferzeuger und Dampfmaschine auf kleinsten Raum miteinander vereinigt. Diese Bauart entstand in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts als Kraftanlage.

Die Anordnung solcher Maschinen erfolgte sowohl ortsfest (stationäre Lokomobile) als auch auf Rädern, wodurch sie für den Einsatz in der Landwirtschaft praktikabel war.

Durch ihre kompakte Bauweise entfielen Rohrleitungen zwischen Kessel und Maschine, was die Wärmeverluste minderte. Die Lokomobile war außerordentlich
wirtschaftlich, wenn außer Kraft auch Wärme (Abdampf, Heißwasser) gebraucht wurde und ein billiger Brennstoff vorhanden war.

Die ausgestellte Lokomobile erbrachte eine Leistung von 180 PS und wurde 1911 als Fabrikationsnummer 14600 erbaut. Die Firma R. Wolf erlangte mit der
Produktion von Antriebsmaschinen Weltruf und besaß Firmenvertretungen in ganz Europa und Nordafrika.

Die zweite von R. Wolf gebaute Dampfmaschine aus dem Gründungsjahr 1862 kann im Technikmuseum Magdeburg besichtigt werden.

25.08.2005