Inhalt

Karl Wallenda

Der „möglicherweise bekannteste Zirkusartist der Welt“ sorgte über 50 Jahre lang weltweit für Adrenalinschübe. Mit seinen Great Wallendas wurde er bekannt für gefährliche Hochseilstunts ohne Sicherheitsnetz. Seine Bereitschaft, bis ins hohe Alter Risikos einzugehen, musste er mit dem Leben bezahlen.
Portrait of the Flying Wallendas daredevil circus act founder Karl Wallenda ©Joseph Janney Steinmetz

Karl Wallenda wurde 1905 in Magdeburg in eine Zirkusfamilie geboren. Die Wallendas hatten das Land bereits im 18. Jahrhundert auf Jahrmärkten mit Tanzbären, Trapezkunst und Jonglage für Unterhaltung gesorgt.

Bereits mit fünf Jahren trat Wallenda zum ersten Mal im Zirkus auf, damals noch als Clown. Als Jugendlicher schloss er sich einer Hochseilartistentruppe an und entwickelte bald eine eigene Show. Das Highlight der ersten Auftritte, war die 1925 erstmals vorgestellte Pyramide, ein Drahtseilakt mit mehreren Artisten auf verschiedenen Ebenen.

The Great Wallendas

Mit seinen innovativen Auftritten gewann Wallenda internationale Aufmerksamkeit, die bis nach New York reichte. Die Truppe, die sich nun „The Great Wallendas“ nannte wurde vom berühmen Zirkus der Ringling Brothers engagiert. 1928 emigrierten die Wallendas in die USA. Der Legende nach ging ihr Sicherheitsnetz beim Transport verloren. Also traten sie ohne auf. Hier entwickelten sie 1947 zum Beispiel die dreistöckige Pyramide. Vier Männer bewegten sich direkt über das Seil und trugen zwei weitere auf Stangen, die ihrerseits einen Stuhl balancierten, auf dem ein Mädchen saß.

Flying Wallendas daredevil circus act during practice in Sarasota, Florida. © Joseph Janney Steinmetz

Aufsehenerregende Aktionen

Neben seiner Laufbahn als Zirkusartist sorgte Karl Wallenda in späteren Jahren mit spektakulären Balanceaktionen für Schlagzeilen. Sein wohl bekanntster Stunt führte ihn am 18. Juli 1970 über die Tallulah-Schlucht in den südlichen Appalachen. Der über 300 Meter lange Skywalk, mehr als 200 Meter über dem Talboden, wurde von TV-Kameras festgehalten und von Wallenda live per Mikrofon kommentiert. Auf halber Strecke führte er vor zahlreichen Zuschauern einen zu seinem Markenzeichen gewordenen Kopfstand durch.

Es folgten viele weitere Hochseilüberquerungen, etwa diverser Sportarenen. Im Jahr 1974 stellte der bereits 69-jährige Wallenda einen Weltrekord für die längste auf einem Hochseil zurückgelegte Distanz auf. Er überquerte dafür den Kings-Island-Freizeitpark in Ohio auf einer Strecke von 548 Metern.

Tod

Eine dieser waghalsigen Aktionen sollte jedoch auch seine letzte sein. Am 22. März 1978 verunglückte Karl bei einem Auftritt tödlich. In San Juan (Puerto Rico) wollte er ein Seil zwischen zwei Strandhotels in der puerto-ricanischen Hauptstadt zu überqueren. Auf halber Strecke beschleunigte eine Meeresbrise auf 30 Knoten und der 73-Jährige ging in die Hocke. Kurz darauf verlor er den Halt und stürzte samt Balancierstange 36 Meter tief und erlag seinen schweren inneren Verletzungen bevor er das Krankenhaus war erreichte.

Nachwirkungen

Bereits 1978 erschien der Fernsehfilm „The Great Wallendas“ mit Lloyd Bridges und Britt Ekland in den Hauptrollen. Die Tradition der Wallendas setzen heute zwei Truppen, geleitet von Enkeln Karl Walendas fort. Derzeit bekanntester Sprössling der Familie ist Karls Urenkel Nik Wallenda, der vor allem mit seinen Skywalks über die Niagarafälle und den Grand Canyon weltweites Aufsehen erregte.

wikipedia.org/wiki/Karl_Wallenda