Steinzeitdorf Randau
Das Steinzeitdorf Randau
Die Jungsteinzeit erleben
Wie lebten Menschen tausende Jahre vor Christus? Wer sich dies schon immer gefragt hat, findet im Steinzeitdorf Randau viele Antworten. Zusammen mit den nachgebildeten Häusern, Nebenhäusern und der das Steinzeitdorf umfassenden Befestigungsanlage kann man hier auch Werkzeuge, Waffen, Einrichtungsgegenstände und Gerätschaften aus der Jungsteinzeit (Neolithikum) erleben.
Ein Kräutergarten zeigt Nutzpflanzen, die schon in der Steinzeit verwendet wurden. Im Backofen wird zu besonderen Anlässen wohlschmeckendes Brot nach uraltem Verfahren gebacken. Mit Handspindeln kann man spinnen. Am Schießstand kann man den Umgang mit Speer oder Pfeil und Bogen üben, Birkenteer herstellen oder ein Steinzeitzelt testen.
Zu den gezeigten Nachbildungen gehören Speere und Speerschleudern, ein Horn zum Aufbewahren von Zunder zum Feuermachen, Nähnadeln und Ahlen, Beile, Sicheln, Fischreusen, Tonwaren, ein Schwirrholz und vieles mehr.
Häuser aus drei Epochen
Ihm gegenüber erinnert ein Haus aus der Schönfelder Kultur an das Ende der Jungsteinzeit – ca. 3.000 Jahre später. Die Schönfelder Kultur mit ihrer Sonnensymbolik reicht bis an die Schwelle der Kupfer- und Bronzezeit heran. Die Sonnenverehrung der „Schönfelder“ deutet bereits das Umfeld an, in dem fast ein Jahrtausend später die berühmte rund 3.600 Jahre alte Himmelsscheibe von Nebra geschaffen wurde.
Das Grubenhaus im Steinzeitdorf Randau erinnert an 1.200 Jahre alte Fundamentspuren von Häusern. Diese wurden am Magdeburger Domplatz und an anderen Orten in Sachsen-Anhalt ausgegraben. Die konstant feuchtkühlen Grubenhäuser dienten bis zum Mittelalter als Arbeitsstätte und zur Lagerung von Nahrungsmitteln.
Wie die Rekonstruktion möglich wurde
Vor 4.500 Jahren wurde das Haus von seinen Erbauern und Bewohnern überstürzt verlassen. Die Reste wurden vom Wind mit Sand zugeweht und konserviert.
Die so entstandene Talsanddüne diente seit dem Mittelalter als Mühlenberg für den Ort Randau. Nachdem Abriss der alten Windmühle in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts, wurde der Mühlenplatz zur Sandgrube.
1940 fand man Tonscherben und Verfärbungen im Sand. Der ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger Hans Lies sperrte die Fundstelle ab. Von 1941 bis 1943 wurde der Fund gesichert, geborgen, dokumentiert und Museen übergeben.
Anfang 2000 wurde die Idee, die Ergebnisse dieser Funde zu nutzen und das Steinzeithaus zu rekonstruieren, konkret. Ein neugegründeter Förderverein übernahm die Trägerschaft, die Stadt Magdeburg und das Arbeitsamt unterstützten den Wiederaufbau des Hauses mit Fördermitteln und Stellen aus Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.
2001 bis 2004 entstand die Rekonstruktion des Steinzeithauses mit Palisadenzaun, Wassergraben und Trockengraben. Der nachbau eines 1.200 Jahre alten Grubenhauses und eines prähistorischen Lehmbackofens sowie eine Hütte für Darbietungen bilden die Umrahmung. 2007 kamen ein Langhaus der Bandkeramiker und 2009 ein Mehrzweck- und Sanitärgebäude dazu.
Breit war Unterstützung durch Bürger und Ortschaftsrat Randau, Randauer Bodendenkmalpfleger Wagner, örtliche Forstverwaltung, Agrar GmbH Randau, freiwillige Feuerwehr Randau, Bundeswehr, Theaterverein Randau, Anglerverein Randau, Förderverein Randau und ortsansässige Handwerker.
Die Rekonstruktionen im Steinzeitdorf Randau vermitteln, dass sich die jungsteinzeitliche Pfostenbausweise bewährt hat. Sie hat sich bis an die Schwelle des Fachwerkbaus im Mittelalter erhalten.
Inklusion im Steinzeitdorf
Im Rahmen einer Kooperation im Jahr 2024 zwischen unserem Vertragspartner dem Förderverein Randau e.V. und den Pfeifferschen Stiftungen Magdeburg ist eine besondere Zusammenarbeit zur Eingliederung behinderter Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zustande gekommen. Unter fachlicher Anleitung und mit großem Eifer bewirtschaftet die Außenarbeitsgruppe behinderter Menschen die Anlage des Steinzeitdorfes.
Frisches Brot im Steinzeitdorf
Die Außenarbeitsgruppe des Kooperationspartners der Pfeifferschen Stiftungen Magdeburg backt täglich frisches Brot im Lehmbackofen. Ausschließlich natürliche Zutaten machen den Natursauerteig zu einem wohlschmeckenden, bekömmlichen Brot. Gebacken in der Tradition unserer Ahnen, können Besucherinnen und Besucher einen Laib Brot erwerben.
Öffnungszeiten Steinzeitdorf Randau
Öffnungszeiten:
01.05. bis 30.09.
Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr
Wochenendtermine nach Absprache
Außerhalb der Saison
Montag bis Freitag von 9 bis 14 Uhr
Eintritt:
2,50 € pro Person
Kinder unter 10 Jahren freier Eintritt
Langfristige Anfragen für Gruppenbesuche senden sie bitte an info@steinzeitdorf-randau.de
Mehr Infos: www.steinzeitdorf-randau.de