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Schiffshebewerk Rothensee

Das Schiffshebewerk in Magdeburg-Rothensee ist aufgrund seiner Technik und seiner Geschichte ein einzigartiges Denkmal. Es ist eine geniale Konstruktion, seine Errichtung war eine ingenieurtechnische Meisterleistung.

Schiffshebewerk © W. Klapper Im Jahre 1938 wurde das Schiffshebewerk in Dienst gestellt. Seitdem können mit Hilfe des mit Wasser gefüllten, 5.400 Tonnen schweren Troges, Schiffe vom Mittellandkanal zum Hafen Magdeburg und zur Elbe "absteigen". Je nach Wasserstand der Elbe wird ein Gefälle zwischen 11 und 18 Meter ausgeglichen. Mit einer Troglänge von 85 Meter, einer Breite von 12 Meter und einer Wassertiefe im Trog von 2,5 Meter sind die Abmessungen für heutige Großmotorgüterschiffe jedoch zu gering. Ein Umlaufspiel dauert insgesamt mit Ein- und Ausfahrt der Schiffe etwa 40 Minuten.

Ein Besuch ist schon deshalb lohnenswert, da die unmittelbare Nähe von hochmoderner Sparschleuse zum Schiffshebewerk, als historisch technischem Denkmal, die Entwicklungen in der Wassertransporttechnik sichtbar werden lässt.

Daten und Fakten

  • Nutzlänge: 85 Meter
  • Nutzbreite: 12 Meter
  • Hubhöhe: 10,45 bis 18,46 Meter
    abhängig vom Elbewasserstand
  • Wassertiefe im Trog: 2,58 Meter
  • Nutzgröße: 82 Meter x 9,5 Meter x 2 Meter
  • Bewegtes Gesamtgewicht: 5.400 Tonnen

Wiederinbetriebnahme des Schiffshebewerkes

Nach 8 Jahren Unermüdlichen Einsatzes konnte das Schiffshebewerk Magdeburg-Rothensee 27. April 2014 wieder in Betrieb genommen werden. 

Die Regelöffnungszeiten für Hebungen sind dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr (letzte Hebung 17.30 Uhr).

Innerhalb der Öffnungszeiten besteht die Möglichkeit der Anmeldung über die Handy-Nummer 0160/2607851 (Trogfahrer) und an den Rufsäulen im Anlegebereich des oberen und unteren Vorhafens.

Stilllegung und Wiederinbetriebnahme

2006 verfügte das Bundesverkehrsministeriums per Erlass die Stilllegung des Schiffshebewerks in Magdeburg-Rothensee. Seitdem arbeitete die Landeshauptstadt Magdeburg gemeinsam mit der Region, dem Land Sachsen-Anhalt, dem Förderverein Technische Denkmale Sachsen-Anhalt e.V. und weiteren Akteuren an tragfähigen Lösungen für einen saisonalen touristischen Weiterbetrieb dieser einzigartigen denkmalgeschützten Anlage.

Getragen wurden diese Bemühungen von Beginn an von den Bürgerinnen und Bürgern der Region, für die das Schiffshebewerk eine große identitätsstiftende Bedeutung hat. Sichtbaren Ausdruck fand dies in den 56.000 Protestunter­schrif­ten, die nach Bekanntwerden der Stilllegungspläne in kurzer Zeit zusammen­kamen und die am 7. Juli 2006 von Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper in Berlin dem Bundesverkehrsministerium übergeben wurden.

Mitte 2011 gelang schließlich in den Gesprächen mit dem Bundesverkehrs­minis­terium der Durchbruch. Es wurde eine konsensfähige Lösung für eine Wiederin­betriebnahme gefunden. Demnach verpachtet der Bund das Schiffshebewerk unentgeltlich an die Stadt Magdeburg. Der Bund bleibt Eigentümer des Schiffs­hebewerks, die Stadt Magdeburg betreibt die Anlage. Ein entsprechender, die rechtlichen Einzelheiten regelnder Nutzungsvertrag wurde am 15. Juni 2012 zwischen der Landeshauptstadt Magdeburg und dem Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg unterzeichnet. Ziel war ein saisonaler Betrieb des Schiffshebewerks für touristische Zwecke. Nutzer der Anlage sind heute hauptsächlich die Fahrgastschifffahrt, Motorsportboote sowie muskelbetriebene Kleinfahrzeuge sein.