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Mechthild-Skulptur

Mechthild SkulpturNachdem 2008 das Neonkunstwerk Maurizio Nannuccis „VON SO WEIT HER BIS HIER HIN / VON HIER AUS NOCH VIEL WEITER“ an der Hubbrücke und 2009 die Skulptur „Zeitzähler“ von Gloria Friedmann auf dem Stadtplatz bereits realisiert sind und breite öffentliche Bekanntheit und Sympathie erfahren, soll nun die Aufstellung der Skulptur von Susan Turcot als gemeinsames Projekt der IBA Magdeburg 2010 und des Kunstmuseums erfolgen.

Im Rahmen des 2006/2007 vom Kunstmuseum initiierten Kunstprojekts DIE ELBE [in]between unterbreitete die kanadische Künstlerin Susan Turcot den Vorschlag für eine Skulptur der heiligen Mechthild von Magdeburg. Zum Kunstprojekt wurden insgesamt 12 internationale Künstler eingeladen. DIE ELBE [in]between nimmt Bezug auf die reichhaltige Geschichte der (Magdeburger) Elbe und will mit den Werken der Künstler gleichzeitig neue Ideen und Wege aufzeigen, um dem Fluss im Zentrum der Stadt, zwischen Strom- und Sternbrücke, wieder eine zentrale Rolle im Alltag Magdeburgs zu geben. Damit kann der urbane Raum eine stärkere Identität stiftende Kraft entwickeln.

Die 1,30 m große Figur der Mechthild wird am nördlichen Ende des Fürstenwalls aufgestellt. Die Stadt im Rücken, wendet sich ihr Blick der Elbe zu. Die Verwendung von lichtdurchlässigem Material für eine Skulptur im Freiraum ist einmalig. Es verkörpert eine Symbolik, die Mechthilds bildhafte Sprache und Gedankenwelt aufgreift. Wie Mechthild vom „fließenden Licht der Gottheit“ spricht, so wird die Figur vom Licht der Sonne durchdrungen, gleichzeitig symbolisiert das Material der Figur den Wasserfluss des Elbestromes.

Für Susan Turcot ist die Auseinandersetzung mit Mechthild von Magdeburg seit vielen Jahren ein wichtiges Thema: „1999, während der Recherchen zu meiner Ausstellung im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, stieß ich auf die Schriften der Mystikerin, Begine und Zisterziensernonne Mechthild von Magdeburg aus dem 13. Jahrhundert.
Mechthilds Schriften konzentrieren sich auf die Elemente, besonders auf das Wasser als Element der Verwandlung.
Durch Fließendes werden wir ernährt, geheilt, getröstet und gereinigt, und durch das Fließende wird die Lücke zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen geschlossen.
Das Wort 'vliesen' (das Mechthild oft in ihren Texten benutzt) wird zu einer Metapher für die Freiheit, die die Bereitwilligkeit der Seele, sich aus ihrer statischen Form zu lösen, und für die Freude, die die Seele aus dieser Bewegungsfreiheit erlangt. Diese Bildersymbolik kann die Stadt und das Individuum inspirieren. Sie begreift den Fluss als einen kraftvollen Ort für die Aktivierung des Gedächtnisses und eine Erneuerung." (Susan Turcot)