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Magdeburger Stadtteile im Profil: Werder

In gewisser Weise ist er der jüngste Stadtteil Magdeburgs. Denn in ihrem jetzigen Zustand gibt es die Elbinsel erst seit dem 19. Jahrhundert. Heute beherberg der Werder mit dem Rotehornpark, dem Stadthallenareal und dem Max-Wille-Platz, Veranstatungsort des älteste Volksfestes Deutschlands, drei der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Geschichte

Ruine Zitadelle Magdeburg
Eine oder mehrere Elbinseln auf Höhe des Domfelsens gab es schon seit Menschengedenken. Ihre Form und Größe veränderte sich jedoch wegen der starken Fließgeschwindigkeit Elbe regelmäßig. Erst mit der zunehmenden Regulierung der Elbe verfestigte sich auch der Werder. Als 1666 die Zitadelle Magdeburg errichtet wurde, bestand der Werder noch aus zwei Inseln, dem Sandwerder und dem Kommandantenwerder. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wuchsen beide Inseln zur heutigen Form zusammen.

Die Zitadelle, beziehungsweise Magdeburgs Stellung als Festung generell, war der Grund dafür, dass der Werder bis in die 1860er Jahre nahezu unbebaut blieb. Als Vorfeld der Befestigungsanlagen musste die Insel frei bleiben. Als der Festungsstatus seine Bedeutung verlor entwickelte sich der Werder zu dem Stadtteil, den wir heute kennen mit der Wohnbebauung im Norden und dem Rotehornpark im Süden der Insel.

Der Stadtpark

Stadtpark
Rotehornpark: Weiden am Adolf Mittag See
Stadtpark Rothehorn © MMKT GmbH
Skater pipes
Stadtpark Rotehorn © www.AndreasLander.de
Stadtpark Rothehorn © MMKT GmbH
Stadtpark Rothehorn © www.AndreasLander.de
Stadtpark Rothehorn © MMKT GmbH
Ruderbootfahrt auf dem Adolf-Mittag-See ©www.andreaslander.de
Adolf-Mittag-See
Adolf-Mittag-See, Jens Schacker
Bootsverleih am Adolf-Mittag-See Magdeburg (Archivbild 2015)
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© Landeshauptstadt Magdeburg, Annekatrin Thurm

Er ist das grüne Herz der Elbestadt und mit ungefähr 200 ha Fläche einer der größten innerstädtischen Parks im Land. Das bei Magdeburgern und Gästen beliebte Ausflugziel bietet mit seinen Auenwiesen und Wäldern, dem Elbufer und dem Adolf-Mittag-See viel Platz für Erholung und Entspannung. Von April bis Oktober kann man sich auf dem See Ruderboote ausleihen.

Das Stadthallenareal

Stadthalle Magdeburg - Luftbild mit Blick zur Altstadt
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© www.AndreasLander.de
Stadthalle Magdeburg - Außenansicht Eingangsbereich
Albin-Müller-Turm
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© Werner Klapper
Albin Müller Turm ©MMKT
Barrierefreiheit  Albinmüllerturm © Harald Krieg
Pferdetor

Im Mai 1927 stand Magdeburg im Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit. Mit der zu diesem Zeitpunkt größten je organisierten Theaterausstellung stand die Ottostadt in einer Reihe mit Berlin und Wien. Prunkstücke der Magdeburger Moderne, wie die Stadthalle, der Albinmüller-Turm und das Pferdetor zeugen heute noch von der Ausstellung.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Dom im Spiegel  @ MMKT GmbH
Württemberg
Messe
Theater an der Angel (3)
Elbresidenz
Lichtkonzept der Außenanlage der Hyparschale
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© gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Aber auch abseits dieser Leuchttürme gibt es auf dem Werder einiges zu sehen.

Eine dieser Sehenswürdigkeiten gibt es schon länger als den Dom oder das Kloster Unser Lieben Frauen. Im Jahr 1010 wurde in Magdeburg das Fest der Thebäischen Legion zum ersten Mal mit einem Jahrmarkt gefeiert. Seitdem gab es jedes Jahr in Magdeburg eine Herbstmesse, bald auch eine weitere im Frühling. Der Max-Wille-Platz beherbergt aber auch andere Veranstaltungen, wie Zirkusauftritte und die Mückenwiesn.

Zwei Bauwerke auf dem südlichen Werder fügen sich in das bauliche Ensemble mit dem Stadthallenareal ein und bilden gleichzeitig einen spannenden Kontrast. Die von Ulrich Müther als Schalenbauwerk entworfene Hyparschale ist eines der letzten verbleibenden Bauwerke ihrer Art und soll in den nächsten Jahren restauriert werden. Vom glänzenden Koloss des MDR-Landesfunkhauses werden Radio und Fernsehen nach Mitteldeutschland gesendet.

Der Elbeseitenradschleppdampfer »Württemberg« liegt seit 1976 auf dem Ufer vor der Stadthalle. Er dient als Museums- und Gaststättenschiff. Das Theater an der Angel bietet seit 1992 sinnenfrohes, komödiantisches, oft aber auch nachdenklich stimmendes Schauspiel. Und auch das Schweizer Haus an der Südspitze der Insel ist sehenswert.

Die Brücken des Werder

Hubbrücke © U.Arendt
Jörg Preikschas: Hubbrücke
Sternbrücke © MMKT GmbH
Zollbrücke
Anna Ebert Brücke
Nordbrückenzug Ostteil
Nordbrückenzug aus dem Flugzeug
Herrenkrugsteg zwischen Industriehafen und Herrenkrug
Stadtpark Rothehorn © MMKT GmbH
Stadtpark Brücke

Sehenswert auf dem Werder sind aber auch die Brücken, die auf und von der Insel führen. Nicht nur die großen Bauwerke, wie der Nordbrückenzug mit der Jerusalem- und der Friedensbrücke, und die Strombrücke stechen dabei ins Auge. Auch die Anna-Ebert-Brücke und die Zollbrücke, beide bereits 130 Jahre alt, oder die wiedererrichtete Sternbrücke fallen auf. Besonders beliebt sind aber die Hubbrücke und die Fußgängerbrücke am Cracauer Wasserfall aber auch die vielen kleinen idyllischen Brücken im im Stadtpark. Und wer ganz auf Brücken verzichten möchte, hat noch die Möglichkeit die Fähre nach Buckau zu nehmen.

Leben und Wohnen auf dem Werder

Häuser auf dem Werder (9)
Häuser auf dem Werder (8)
Häuser auf dem Werder (7)
Häuser auf dem Werder (6)
Häuser auf dem Werder (5)
Häuser auf dem Werder
Häuser auf dem Werder (3)
Häuser auf dem Werder (2)
Häuser auf dem Werder (1)
Häuser auf dem Werder (10)
Als die Wohnbebauung auf dem Werder im 19. Jahrhundert begann, ließen sich vor allem reiche Magdeburger Unternehmer nieder und errichteten sich hier Villen. Neben den Spuren dieser Zeit, bieten der Werder heute viele Möglichkeiten des Lebens an der Elbe.