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Sanierungsgebiet Buckau

Ein neues Kapitel beginnt

„Buckau hat durch die Aufnahme in das Städtebau-Förderprogramm des Landes Sachsen-Anhalt eine große Chance erhalten, sich zu einem Stadtteil mit guten Wohn- und Arbeitsqualitäten zu entwickeln [...] Die Sanierung Buckaus wird viele Jahre dauern und kann ohne das Engagement der Buckauer nicht zum gewünschten Erfolg führen. Es gilt, preiswerten Wohnraum und gute Arbeitsbedingungen zu schaffen, das Wohnumfeld zu verbessern, die Verkehrsverhältnisse zu ordnen, aber auch die vorhandene historische Bebauung zu erhalten.“ (Dr. Polte, Oberbürgermeister, Broschüre 5/1993, Seite 4, Stadtplanungsamt Magdeburg) Als Kernbereich des Sanierungsgebietes Buckau ist das Territorium zwischen Elbe und Eisenbahntrasse Magdeburg-Halle zu betrachten. Ausgeklammert sind beispielsweise die zum Stadtteil gehörigen Gebiete um den Jahnring, die Buckauer "Insel" und Teile der Porsestraße.

Sanierungsziele

Das oberste Ziel der Sanierung lautete zu Beginn der Sanierung Verbesserung der Wohnsituation durch Objektsanierung und Ojektmodernisierung. Sonderformen für behinderte und alte Menschen sollten Berücksichtigung finden. Vorhandene Baulücken sollten geschlossen und Brachflächen den jeweiligen Begebenheiten entsprechend sinnvoll genutzt werden. Zugunsten Jugendlicher sollten öffentliche Einrichtungen geschaffen werden. Das charakteristische Stadtteilbild sollte erhalten bleiben. Da das Anfang der 90er Jahre prognostizierte Wirtschaftswachstum in Magdeburg nicht realisiert wurde, blieb nicht nur der zu erwartende Einwohnerzustrom aus, es kam zu erheblichen Bevölkerungsabwanderungen. Am 31.12.2000 verzeichnete Magdeburg nur noch eine Einwohnerzahl von 231.373, das sind 17% Einwohner weniger als 1990. Der permanente Wohnungsmangel verkehrte sich in einen Wohnungsleerstand. Um den negativen Auswirkungen entgegenzutreten, die sich aus diesem kommunalen, sozialen und wirtschaftlichen Problem ergeben, wurde von der Landeshauptstadt Magdeburg im Dezember 2001 ein „Stadtumbaukonzept“ vorgelegt, in dem es u. a. heißt: „Der Südosten Magdeburgs mit den Stadtteilen Buckau, Fermersleben, Salbke und Westerhüsen stellt ein Problemgebiet dar, da er weitestgehend durch Bevölkerungsverluste gekennzeichnet ist. Einzig Buckau hatte im Jahr 1999 einen Zuwachs an Einwohnern zu verzeichnen. Auch in Bezug auf die Altersstruktur ist Buckau mit seinem überdurchschnittlichen Anteil an Kindern und Jugendlichen auffällig." (Stadtumbaukonzept, S.17) Dennoch weist der Südosten Magdeburgs „die höchsten Leerstandsquoten auf... In diesen Stadtteilen befinden sich 12,5% aller leerstehenden Wohnungen... Der Schwerpunkt der Wohnungsleerstände liegt dabei in den unsanierten Altbauten... So befinden sich in Buckau 3% aller Wohnungen in unsanierten Altbauten... Konzeptionell müssen Überlegungen erfolgen, die sich mit diesen Beständen auseinandersetzen. Problematisch ist, dass der Großteil der Altbaubestände in privatem Eigentum ist.“ (Stadtumbaukonzept, S. 33) Dieses private Eigentum ist oftmals restitutionsbehaftet, d. h. dass die Eigentumsfrage der Gebäude nicht geklärt ist. Das Stadtumbaukonzept deklariert das Sanierungsgebiet Buckau zum „Umstrukturierungsgebiet mit vorrangiger Priorität... Innerhalb der im Zielkonzept als Schrumpfungsgebiete und Umstrukturierungsgebiete... festgelegten Gebiete werden Kernbereiche abgegrenzt. Innerhalb dieser kann weiterhin die Bestandsmodernisierung und -sanierung mit öffentlichen Geldern gefördert werden." (Stadtumbaukonzept, S. 48) Saniert werden private Gebäude, Gemeinbedarfs- sowie Folgeeinrichtungen, Straßen, Plätze, Grünflächen und Brücken. Denkmalgeschützten Objekten wird besonderes Augenmerk beigemessen. Zur Erhöhung der Wohnqualität wird der zu Buckau gehörende Elbabschnitt den Charakter eines Naherholungsgebietes erhalten. Entlang des Elbufers wird u. a. ein Wander-/Radweg angelegt. Der alte Sülzehafen wird einer neuen Bestimmung übergeben.

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