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Die Elbe

 

Luftaufnahme von der Mündung der Zollelbe in die Stromelbe, Juni 2018
© Bruno Timme 
Der Magdeburger Raum wird durch die Elbe, einschließlich ihrer Altarme geprägt. Die Teilung der Elbe in Stromelbe und alte Elbe führt zur Ausbildung der Rotehorninsel. Die Elbe ist im Bereich Magdeburg stark ausgebaut. Zum Schutz der Stadt wurde im laufe der Zeit zahlreiche Deiche errichtet. Zusätzlich baute man das Pretziener Wehr.

In die Alte Elbe wurde eine Sohlschwelle eingebaut – der Cracauer Wasserfall. Er gewährleistet, dass in der Stromelbe ein ausreichender Wasserstand für die Schifffahrt verbleibt.

Im Stadtgebiet fungieren der Greifenwerder, der Wolfswerder und die Salbker Seen, der Bereich Prester See, Teile des Rotehornparks, der Blumenthalwerder, der Wiesenpark und die Barleber Wiese als Retentionsräume bei Elbehochwasser. Östlich der Elbe wird das Gebiet durch die Alten Elbarme, die diesen Bereich mäandrierend durchzieht bestimmt. Während die Prester Seen und die Alte Elbe am Zuwachs bei Hochwasser noch die Möglichkeit des Wasseraustauschs haben, besitzen die Alte Elbe in der Kreuzhorst und die Metritze bei Rotensee keine Verbindung mehr zur Elbe. Die Altwasser und Altarme sind flache, stehende Gewässer.

Die Taube Elbe im Rotehornpark war ursprünglich Teil des Seitenarms der Elbe. Der Adolf-Mittag-See ist durch die Taube Elbe mit der Alten Elbe verbunden.

Ökologischer Zustand

Potentiell natürlicher Zustand in Bereich Magdeburg: Mäanderstrecke
Die gesamte Flusslandschaft unterliegt einem stetigen und flächenhaften Wandel.

Die Elbe weist meist einen gewundenen bis mäandrierenden Verlauf auf. Sie bewegt sich außerhalb der Gebirgsstrecke frei im Talraum und schneidet immer wieder die Talränder an. An den Innenufern (Gleithängen) und weiter stromab an zahlreichen Mittenbänken und teilweise Inseln bilden sich großflächige Kies- und Sandablagerungen, die trotz des relativ geringen Fließgefälles aufgrund der feinen Substrate zeitlich und örtlich einer ständigen Veränderung unterliegen. Nicht nur in den Krümmungswechseln sondern auch in relativ geraden Fließstrecken treten durch dynamische Bettbildungsprozesse sich ständig umlagernder Sandkörper zahlreiche Untiefen auf. Die Flussbettstruktur ist daher sehr vielfältig.

Je nach Intensität der Verlagerungsdynamik finden sich in der Aue mehr oder weniger häufig Altgewässer und Kleinstrukturen wie Kolke, Flutrinnen und temporäre Gewässer in unterschiedlichen Entwicklungsstadien.

Wesentlichen Einfluss auf die morphologisch-ökologische Ausprägung der Elbe-Flusslandschaft haben die regelmäßig auftretenden Hochwasser. Im Oberlauf des Flusses treten die größten Hochwasserspitzen am häufigsten im Winter bzw. zeitigen Frühjahr auf, als Folge von Schneeschmelze und Regenereignissen. Seltener, aber nicht weniger ökologisch bedeutsam für die Auen, sind große Sommerhochwasser als Folge großflächiger Regenereignisse. Im Winter können jedoch extreme Hochwasserstände infolge Eisstau auftreten, die außergewöhnliche morphologische Veränderungen hervorrufen können. Für den gesamten Flusslauf gilt, dass bereits kleinere Hochwasserabflüsse im Bereich 1- bis 3-jährlicher Wahrscheinlichkeit zu flächigen Ausuferungen führen.