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Klimaanalyse für Magdeburg

Die Durchführung einer Klimaanalyse ist aufgrund des Klimawandels in der Planung baulicher Veränderungen unumgänglich geworden.

Hierbei ist es entscheidend, sich auf eine differenzierte Bewertung der kleinräumig variablen klimatischen Bedingungen einschließlich ihrer komplexen Wechselwirkungen zu stützen zu können.

In einer Klimaanalyse werden stadtklimatische Sachverhalte untersucht, bewertet, in Kartenform dargestellt und so für die Planung nutzbar gemacht.

Das Magdeburger Bioklima immer im Fokus

Die Beurteilung der thermischen und lufthygienischen Situation und der Auswirkungen von Bau- und Planungsmaßnahmen ist unumgänglich. Hierbei werden in erster Linie die räumliche Ausprägung des Luftaustausches und thermisch belasteter Gebiete betrachtet und die Ausgleichs-, Belastungs- und Wirkräume zueinander in Beziehung gesetzt. Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen für die Planung zur Verbesserung oder zum Erhalt der Situation abgeleitet. Der Fokus wird hierbei auf die bioklimatische Belastung gelegt.

Klimafunktionskarte und Planungshinweiskarte

Die Ergebnisse der Klimaanalyse für die Landeshauptstadt Magdeburg gliedern sich in zwei Karten:
die Klimafunktionskarte und die Planungshinweiskarte.

Klimafunktionskarte
© GEO-NET Umweltconsulting GmbH 

Planungshinweiskarte.jpg
© GEO-NET Umweltconsulting GmbH 

Klimafunktionskarte (pdf)

Planungshinweiskarte (pdf)

Die Abbildung der klima- und immissionsökologischen Situation und der Funktionszusammenhänge erfolgt in der Klimafunktionskarte. Die Empfindlichkeiten dieser Funktionszusammenhänge werden strukturellen Veränderungen gegenübergestellt, bewertet und der Planungshinweiskarte dargestellt.

Klimaanalyse - eine wichtige Planungsgrundlage

Im Rahmen der für Magdeburg durchgeführten Klimaanalyse wurden folgende Faktoren untersucht:

  • Kaltlufthaushalt
  • lufthygienische Belastung
  • klimaökologische Funktionen 

Dabei wurden auch die unterschiedlichen Teilflächen der Stadt nach ihrer Wirkung auf andere Räume bewertet und klimatologisch wichtige Raumstrukturen herausgearbeitet. Die gewonnenen Ergebnisse tragen zu einer umfassenden Bestandsaufnahme der klimatisch-lufthygienischen Situation für Magdeburg bei. Durch die konkrete Zuordnung planungsrelevanter Aussagen zu den wichtigen Strukturelementen, die das klimaökologische Prozessgeschehen steuern, wie z. B. Kaltluftentstehungsflächen, Luftleitbahnen und Komforträumen, können beispielsweise Flächen benannt werden, die in ihrem Bestand gesichert und aus bioklimatischer Sicht vor negativen Einflüssen geschützt werden sollen.

Umsetzung - aber wie?

Die Ergebnisse der Klimaanalyse bilden eine wichtige Entscheidungsgrundlage für künftige Neuausweisungen von Bauland im Freiraum. Außerdem sorgen sie für eine stärkere Berücksichtigung stadtklimatischer Erfordernisse bei Fragen der Standortwahl, der Baukörperanordnung und bei anderen Fragen im Rahmen der Bauleitplanung. Die konsequente Umsetzung der Erkenntnisse der Stadtklimatologie kann über rechtsverbindliche Festsetzungen in der Bauleitplanung geschehen.

Klimaanalyse - ein Rückblick

Die Klimaanalyse für Magdeburg wird bereits seit 1999 durchgeführt. Die Fortschreibung bis zum heutigen Zeitpunkt war auf Grund zahlreicher siedlungsstruktueller Veränderungen im Stadtgebiet erforderlich geworden und wurde in den Flächennutzungsplan aufgenommen.

Klimaanalyse - ein Beispiel aus dem Jahr 2013 (pdf)