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Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus

Der Klimawandel wirkt sich direkt und indirekt auf den Tourismus aus. Besonders betroffen sind Berggebiete. Für den Tourismus bergen die Veränderungen sowohl Chancen als auch Risiken. Zentral für die Anpassung sind Angebotsentwicklung, Gefahrenminimierung und Kommunikation.

Die Erwärmung der Atmosphäre beeinflusst die Intensität und Häufigkeit von Wetterextremen. Dies kann auch zu einem Anstieg der Naturgefahren führen.
Der Klimawandel stellt die touristischen Akteure vor grosse Herausforderungen. Es gilt langfristiges und globales Denken mit kurz- bis mittelfristigem lokalem Handeln zu verbinden. Insbesondere sind gemeinsame Anstrengungen der touristischen Akteure notwendig, da Aufenthalts-, Reise- und Ferienerlebnisse letztlich das Produkt zahlreicher touristischer Einzelleistungen sind. Sowohl die Gäste als auch die Bevölkerung sind für Klimafragen zu sensibilisieren und regelmäßig zu informieren.

Wassertourismus

Die Auswirkungen des Klimawandels, positive wie negative, auf den Wassertourismus sind jetzt schon zu spüren. Trockene Sommer wie die im Jahr 2000, 2003 und 2006 waren bereits klimabedingt. Klimatisch bedingt wird es längere Trockenzeiten und auch mehr Extremwetter-Ereignisse geben. In den Sommermonaten muss zukünftig mit verstärkter Trockenheit gerechnet werden. Im Gegenzug kann durch wärmere Perioden im Frühjahr und im Herbst mit einer Verlängerung der Vor- und Nachsaison gerechnet werden.

Zum Thema Wassertourismus wurde ein Gutachten zur touristischen Infrastruktur an den Flüssen und zur Hochwasservorsorge erstellt. Das Gutachten (Link) liegt vor und wurde mit dem Verein Blaues Band und den beteiligten Kommunen ausgewertet. Ziel des Projektes LABEL war es, ein effektiveres Hochwasserrisiko-Management als Voraussetzung für die ökonomische Entwicklung im Elbeeinzugsgebiet zu erreichen. Die Inhalte des Projektes wie z.B. Tourismus und Schiffstransport tragen zur Entwicklung von Methoden und Instrumenten für die Risikoabschätzung und -minderung bei. 

Handlungsempfehlungen für einen hochwasserrisikoangepassten Tourismus

Verschiebung der Urlaubsziele

Die Auswirkungen zukünftiger Klimaentwicklungen auf den Sommertourismus in Deutschland können nur im europäischen Kontext verstanden werden. Da speziell in Südeuropa in Zukunft die stärksten Temperaturveränderungen zu erwarten sind, mit Maximaltemperaturen von teilweise über 40°C, könnten diese Reiseziele insbesondere in der Hauptsaison an Attraktivität verlieren. In der Nebensaison (Frühjahr, Herbst) bleibt Südeuropa allerdings ein attraktives Reiseziel.
In Deutschland dagegen werden steigende Temperaturen und geringere Niederschläge den Sommertourismus eher begünstigen und die Sommersaison verlängern.  In der Folge solcher „günstigeren“ Klimabedingungen kann es durchaus zu einer Verschiebung des Sommertourismus ins Inland bzw. nach Nord- und Osteuropa kommen, verbunden mit einer erhöhten Attraktivität deutscher Reiseziele auch für ausländische Gäste. Allerdings könnten in Zukunft auch in Deutschland die Sommertemperaturen, zumindest in einzelnen Jahren, in Bereiche steigen, die für bestimmte Tourismusformen (z.B. Indoor- Events) nachteilig sind. Aber es gehören nicht nur die Touristen zum Tourismus. Basis für Tourismus bildet meist die Stadt oder die Landschaft, was jeweils noch viele weitere Einflussfaktoren mit sich bringt. Der Tourismus ist noch mit vielen weiteren Faktoren des direkten und indirekten Umfeldes verknüpft und zum Teil davon abhängig. Viele dieser Faktoren können auch vom Klimawandel beeinflusst werden, z.B. Abführung des Oberflächenwassers (bei Starkregen), Grundwasser, Infrastruktur für Gesundheitsmanagement etc.